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Nordkorea: Zweifel an hohen Opferzahlen

Das UN-Welternährungsprogramm und das Rote Kreuz haben Zweifel an den Angaben über die Opferzahl der Überschwemmungen in Nordkorea geäußert. Eine südkoreanische Hilfsorganisation hatte von fast 55.000 Toten und Vermissten berichtet.

Peking - Nach den neuesten zur Verfügung stehenden Zahlen seien bei den Überschwemmungen vor einem Monat mehrere hundert Menschen getötet worden, sagte der Leiter des Roten Kreuzes in Peking, Alistair Henley. Die als glaubwürdig geltende südkoreanische Hilfsorganisation Good Friends hatte am Mittwoch angegeben, bei den schweren Unwettern und Überschwemmungen in Nordkorea Mitte Juli habe es 54.700 Tote und Vermisste und 2,5 Millionen Flüchtlinge gegeben.

Die Sprecherin des Roten Kreuzes in Peking, Helena Laatio, sagte am Donnerstag, die neuesten offiziellen Angaben der nordkoreanischen Führung beliefen sich auf 150 Tote, 12.500 Obdachlose und 23.000 beschädigte oder zerstörte Wohnungen. Ein Sprecher des WFP in Peking zeigte sich ebenfalls verwundert über die von Good Friends genannten Zahlen. "Wir sind in mehreren verwüsteten Gegenden gewesen und haben viele Schäden gesehen. Wir können nichts verallgemeinern, aber die Zahl 54.000 ist auf jeden Fall enorm", sagte Gerald Bourke.

Die südkoreanischen Behörden bezeichneten die Zahlen von Good Friends wegen der Abschottung Nordkoreas als nicht überprüfbar. "Wir haben derzeit keine Möglichkeiten, die Zahlen zu überprüfen", sagte ein Vertreter des Vereinigungsministeriums in Seoul. (tso/AFP)

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