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„O du fröhliche ...“ Auf der „Navigator of the Seas“ (Royal Carribean) ist genug Platz für eine stattliche, hübsch geschmückte Weihnachtstanne.

© mauritius images

Kreuzfahrt zu Weihnachten: Bescherung bei 30 Grad

Sommer, Sonne, Strand und Weihnachtslieder. Immer mehr Menschen büxen zu den Festtagen aus – gern auch auf einem Schiff. Und feiern Heiligabend bei 30 Grad im Schatten.

Sonne, Meer und ein lauwarmes Lüftchen statt Frost und Kälte – Tausende Urlauber entfliehen jedes Jahr auf einem Kreuzfahrtschiff dem eisigen Winter und feiern Heiligabend in südlichen Gewässern. Auf Tannenbaum, Weihnachtsmann und Festtagsgans wollen die meisten aber auch auf hoher See nicht verzichten. „Viele Gäste mögen es genau so wie daheim“, sagt Markus Wohsmann, Pressesprecher von Aida Cruises.

Deshalb geben sich die Reedereien alle Mühe, dass es an Bord ihrer Luxusliner zugeht wie im eigenen Wohnzimmer.

Die Clubschiffe der Aida-Flotte etwa werden allesamt weihnachtlich geschmückt, bevor sie zu ihren Rundreisen aufbrechen. Mit der „Aidablu“ geht es auf einer einwöchigen Weihnachtsreise durch den Orient – von Dubai durch den Persischen Golf nach Oman und Abu Dhabi.

Die elftägige Kreuzfahrt der „Aidasol“ beginnt in Santa Cruz auf Teneriffa und führt über Gran Canaria, Madeira und Casablanca in Marokko entlang der nordafrikanischen Westküste bis ins südspanische Cádiz. An Bord sind die Decks mit Weihnachtssternen dekoriert, auch ein echter Tannenbaum wird aufgestellt.

Ähnlich festlich geht es auf der Weihnachtsreise der „Deutschland“ zu, dem Flaggschiff der Reederei Peter Deilmann, bekannt aus der ZDF-Serie „Das Traumschiff“. Während das Schiff für 19 Tage zwischen Rio de Janeiro, Montevideo und Buenos Aires kreuzt, sollen gleich mehrere Weihnachtsbäume die Gäste in Festtagsstimmung bringen. Die größte Tanne im Kaisersaal ist viereinhalb Meter hoch: „Der Baum reicht über mehrere Etagen und ist mit Kugeln, Gold und Lichtern geschmückt“, sagt Dominic Gross, Kulturmanager von Deilmann.

Gross ist überzeugt, dass die klassische Weihnachtsdekoration samt Adventskränzen zu Südamerika, Swimmingpool und Cocktails passt: „Wir haben zahlreiche Stammgäste, die extra die Weihnachtsreise buchen – viele lieben das so.“ Eine kleine Gärtnerei auf der „Deutschland“ sorgt dafür, dass das Grün während der gesamten Reise frisch bleibt. Hier können sich auch die Gäste Blumen, Gestecke und Kränze binden lassen. Die Pflanzen und Bäume lässt Deilmann weltweit mit dem Flugzeug auf das Kreuzfahrtschiff nachschicken. „Das ist einfacher und günstiger, als die Bäume vor Ort zu kaufen“, sagt Gross.

Lichterketten statt echte Kerzen. Über Sicherheitsbestimmungen zum Weihnachtsfest lesen Sie auf Seite zwei.

Auch auf der „Oasis of the Seas“ können Urlauber an Weihnachten den Wintermantel im Schrank lassen. Das Kreuzfahrtschiff der US-Reederei Royal Caribbean International startet am 24. Dezember von Fort Lauderdale in Florida Richtung Karibik. Auf der Route der „Oasis of the Seas“ stehen Haiti, Jamaika und Mexiko. Während der einwöchigen Kreuzfahrt werden Plätzchen gebacken, an Heiligabend und am ersten Weihnachtstag hält ein Pfarrer Gottesdienste ab.

Auf der „Deutschland“ dürften die Gäste ein eigenes Bäumchen mit an Bord nehmen, um Heiligabend gemütlich in der eigenen Kabine zu feiern, sagt Gross. „Diesen Wunsch hatten wir aber noch nicht.“ Bei anderen Kreuzfahrtreedereien wie Royal Caribbean, Costa, MSC oder Aida ist die eigene Tanne im Gepäck dagegen nicht erlaubt. „Ein richtiger Baum geht natürlich nicht, aber ein kleiner Plastikbaum ist kein Problem“, sagt Aida-Sprecher Wohsmann.

Auch auf andere Festtagsbräuche müssen Kreuzfahrt-Urlauber fernab der Heimat verzichten. Echte Kerzen etwa sind auf den Kreuzfahrtschiffen grundsätzlich verboten. „Nichts ist schlimmer auf hoher See, als dass ein Feuer ausbricht“, sagt Wohsmann. Auch so manches Geschenk lassen die Gäste vor ihrer Abreise lieber zu Hause.

„Bügeleisen oder große Küchenmesser gehen aus Sicherheitsgründen gar nicht.“ Tiere wie Hunde, Katzen oder Hamster dürfen ebenfalls nicht an Bord verschenkt werden.

Entschädigen soll die Passagiere das Festtagsmenü an Bord. Auf den Aida-Schiffen etwa kommt am Heiligen Abend die Weihnachtsgans mit Rotkraut und Klößen auf den Tisch. „Das wird von den Gästen verlangt, auch wenn draußen die Palme steht und es 30 Grad sind“, sagt Wohsmann. Auch auf der „Deutschland“ darf die traditionelle Gans nicht fehlen. „Die Gäste wären enttäuscht, wenn die nicht serviert würde“, sagt Gross.

Den Kindern macht auf der „Deutschland“ der Weihnachtsmann Geschenke – neben Stofftieren und Bilderbüchern gibt es auch maritime Präsente wie Schiffsglocken, Seekarten und Kompasse. „Wir führen genau Liste, wie viele Kinder an Bord sind und wie alt sie sind“, sagt Gross. Bei der Weihnachtsshow mit Schlagersänger Michael Holm („Tränen lügen nicht“) können die Passagiere zu klassischen Weihnachtsliedern wie „O du fröhliche“ oder „Stille Nacht“ mitsingen.

„Es wird ein deutsches Weihnachten werden“, sagt Gross.

(dpa)

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