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© AFP

Sarkozy und Bruni: Das Aufgebot kann bestellt werden

Lange hat es Frankreichs Staatchef Nicolas Sarkozy nicht als Single ausgehalten. Ein gutes Vierteljahr nach der Scheidung von seiner Frau Cécilia will der Präsident im Februar seine neue Freundin, das ehemalige Topmodel Carla Bruni, heiraten.

Frankreichs Präsident hat es offenbar eilig. Schon seit Tagen hören französische und italienische Zeitungen die Hochzeitsglocken läuten. „Sie heiraten!“, kündigte nun die Sonntagszeitung „Le Journal du Dimanche“ an. Und nennt auch gleich das Datum, an dem der Ehebund zwischen dem im Oktober von Cécilia geschiedenen Nicolas Sarkozy und der ledigen Chansonsängerin Carla Bruni geschlossen werden soll: am 8. oder wahrscheinlicher noch am 9. Februar. Gerüchtekocher wollen wissen, dass es dem französischen Staatsoberhaupt auch deshalb gar nicht schnell genug gehen kann, weil sein offizieller Besuch in Indien Ende dieses Monats in Begleitung seiner Clara das staatliche Protokoll der Gastgeber in Verlegenheit bringt: Ein offizieller Platz für Konkubinen oder Verlobte ist darin nämlich nicht vorgesehen.

Oder folgt Sarkozy einer Ermahnung von Papst Benedikt XVI.? Von dem war er kurz vor Weihnachten im Vatikan zu einer Audienz empfangen worden, bei der Carla, die mit nach Rom geflogen war, (noch) nicht dabei sein durfte.

Nun – offiziell bestätigt wird gar nichts. Da „Le Journal du Dimanche“ jedoch Sarkozys Busenfreund Arnaud Lagardère gehört, der als Verleger darüber wacht, dass keine seiner Publikationen über seinen Intimus dem schadet, darf der Leser annehmen, dass die Informationen aus vertrauenswürdigen Quellen stammen und durchaus zur Weiterverbreitung bestimmt sind.

Aus der italienischen Presse erfährt der Interessierte, die zukünftige Schwiegermutter Maria Borini habe bestätigt, dass der Präsident bei ihr offiziell um die Hand ihrer Tochter Clara Bruni-Tedeschi angehalten habe. Und sie habe ihm feierlich geantwortet: „Herr Präsident, ich habe keinen Grund, Ihnen das auszuschlagen.“ Denn sie ist überzeugt, dass es sich zwischen den beiden um eine „echte Liebesgeschichte“ handle, und sie glaube, dass sie sich bestens ergänzen könnten.

Dass nun aber alles so schnell gehen soll, ist in Paris auch Anlass zu Sorge. Die zukünftige Präsidentengattin war selbst nie verheiratet, ist nicht gerade für Treue bekannt. Für Sarkozy dagegen wäre Carla Bruni die dritte Gattin. Er hat aus einer ersten Ehe mit einer Korsin zwei erwachsene Söhne und aus der zweiten mit Cécilia einen zehnjährigen Sohn. Nicht bei allen kommen die von Paparazzi verewigten Glamour-Attitüden des Staatschefs gut an. Zwischen dem Élysée-Palast und der Fürstenfamilie von Monaco lagen bisher Welten. Das ist Vergangenheit: „Hat Ihnen Grace Kelly in Monaco gefallen? Dann werden Sie Carla Bruni im Élysée ganz toll finden“, meint „Le Journal du Dimanche“. Sarkozy, dessen Popularität bereits ernsthaft am Bröckeln ist, muss jedoch befürchten, dass seine Bürger den Eindruck gewinnen könnten, ihr Präsident interessiere sich mehr für seine Carla als für die Staatsgeschäfte.

Rudolf Balmer

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