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"BBC Trinidad«

© dpa

Somalia: Von Piraten gekapertes Schiff ist frei

Der vor drei Wochen von Piraten entführte Frachter "BBC Trinidad" ist wieder frei. Die Crew und der Kapitän sind körperlich unversehrt. Nach Verhandlungen mit den Piraten zahlte die Reederei ein Lösegeld im siebenstelligen Dollar-Bereich.

Nach mehr als drei Wochen in den Händen von Piraten ist das vor der Küste Somalias entführte deutsche Frachtschiff  "BBC Trinidad" wieder frei. Die 13-köpfige Besatzung des unter der Flagge von Antigua und Barbuda fahrenden Schiffs sei wohlauf, teilte die Bremer Beluga-Reederei am Donnerstag mit. An Bord waren ein slowenischer Kapitän sowie philippinische und russische Seeleute. Sie sollen nach Angaben der Reederei nun medizinisch und psychologisch betreut werden.

Beluga-Reeder Niels Stolberg äußerte sich in der "Nordwest-Zeitung" erleichtert über den Ausgang. "Es gibt keine Verletzten." Jedoch sei der psychische Druck während der Phase der Entführung nicht zu unterschätzen, sagte Stolberg weiter. Die "BBC Trinidad" war am 21. August im Golf von Aden gekapert worden. Der mit Röhren für die Ölindustrie beladene Frachter werde seine Reise nach Maskat im Oman fortsetzen, teilte die Beluga Shipping GmbH weiter mit.

Unterstützung von BKA und Auswärtigem Amt

Nach Angaben von Stolberg führte die Reederei die Verhandlungen über die Freilassung direkt mit den Piraten. Sie zahlte Lösegeld in einem niedrigen siebenstelligen Dollar-Bereich. Bundeskriminalamt und Auswärtiges Amt hätten nur beratend zur Seite gestanden. "Es wurden politisch keine speziellen Maßnahmen ergriffen, die zur Lösung beziehungsweise zur Befreiung der 'BBC Trinidad' geführt haben", sagte der Reeder.

Für die Zukunft forderte Stolberg Konvoifahrten unter dem Schutz der Marine, um weitere Überfälle im Golf von Aden zu verhindern. Die Gewässer vor Somalia gehören zu den gefährlichsten der Welt. Seit Ende Juli wurden dort zehn Schiffe von Piraten entführt. In Somalia herrscht seit dem Sturz von Machthaber Siad Barre 1991 Bürgerkrieg, eine funktionierende Staatsmacht gibt es nicht. (sgo/dpa/AFP)

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