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Schwierige Gäste.

© dpa

Spanien: Hoteliers führen schwarze Liste anmaßender Gäste

Anmaßende, anspruchsvolle und unverschämte Urlauber - das lassen sich die Hoteliers in Spanien nicht länger gefallen. Sie haben sich etwas einfallen lassen gegen ihre unerträglichen Kunden.

Nicht nur Spaniens Hoteliers können ein Lied davon singen: Von unangenehmen Gästen, die glauben, sie dürften sich im Urlaub alles erlauben. Die mit der um sich greifenden All-inclusive-Mentalität und anmaßenden Anspruchshaltung meinen, dass auch schlechte Manieren, Rüpeleien oder Zechprellerei inbegriffen seien. Oder welche dreist Bademäntel, Handtücher oder sogar den Flachbildfernseher mitgehen lassen.

Hoteliers wollen nicht länger diese furchtbaren Urlauber ertragen

Nun schlägt Spaniens Hotelbranche mit einer schwarzen Liste zurück, in der jene Hotel-Querulanten, die man nicht mehr als Gast haben möchte, eingetragen werden. Typische Auffälligkeiten, welche in der Sündenkartei markiert werden können, sind zum Beispiel: „Der Gast verursachte Schäden“, „Rauchte, wo es nicht erlaubt war“, „Störte mit Lärm“ oder „Brachte Haustiere mit, ohne zu fragen.“

Der Name der neuen Waffe gegen notorische Urlaubsstörer in Spanien heißt „Elitebook“. Alle spanischen Herbergen, die beim Register angemeldet sind, können so bei Reservierungsanfragen vorab prüfen, ob der Ruf des Kunden akzeptabel ist. Oder ob der Besucher im Urlaubsland Spanien andernorts schon unangenehm aufgefallen ist.

Notwehr gegen schlecht gelaunte Kunden, die glauben, sie seien König

Eine Art Notwehr, sagen die beiden Gründer des neuen Hotelnetzwerkes, die selbst in ihren Herbergen leidvolle Erfahrungen sammelten. „Elitebook ist aus der Notwendigkeit der Branche entstanden, sich gegen konfliktsuchende Gäste zu schützen, die wir alle schon in unseren Häusern hatten.“ Die elektronische Kartei sei auch ein Beitrag zur Abschreckung, weil die Gäste wissen, dass Fehlverhalten nicht folgenlos bleibe.

Es sei zwar erfahrungsgemäß nur ein kleiner Teil der Kunden, die mit ungebührlichem Benehmen stören, sagt Elitebook-Sprecher Gonzalo Zamora. Aber diese wenigen „konfliktsuchenden Gäste“ fallen nicht nur einmal auf, sondern immer wieder – seien also meist Wiederholungstäter. Und ein einziger rücksichtsloser Störer könne allen anderen Gästen den Aufenthalt vermiesen.

Der Spieß wird umgedreht, damit Querulanten, notorische Besserwisser, Nörgler und Widerlinge ferngehalten werden können

Die Urlauber selbst haben in diversen Bewertungsportalen im Internet schon länger die Möglichkeit, von ihnen besuchte Hotels zu benoten. Diese Bewertungen werden von vielen Zimmersuchenden vor einer Buchung konsultiert und können durchaus den Geschäftserfolg eines Hotels beeinflussen.

Nun also rüsten Spaniens Hoteliers auf und drehen den Spieß um. Angespornt werden sie von ähnlichen Registern wie GuestChecker in den USA oder GuestScan in Großbritannien, die schon länger online sind und sich so vor Querulanten, Besserwissern, Nörglern und Widerlingen schützen. „Dabei geht es nicht um eine Konfrontation mit allen Urlaubern“, bekräftigen die spanischen Hoteliers, sondern um den Schutz einer angenehmen Atmosphäre – und genau das wünschten sich ja für einen erholsamen Aufenthalt die meisten Gäste.

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