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Ihre Leiche wurde nie gefunden: Pornoschauspielerin Eliza Samudio.

© AFP

Tod einer Pornoschauspielerin: Sex, Fußball, Mord

Bruno Fernandes de Sousa ist ein berühmter brasilianischer Torwart – jetzt sitzt er im Gefängnis. Eine Pornoschauspielerin ist tot.

Die Geschichte, die Brasilien nach dem frühzeitigen Ausscheiden der brasilianischen Nationalelf bei der WM in Atem hält, hat alle Zutaten einer Seifenoper. Hauptakteur ist der Torhüter und Kapitän des populären Fußballclubs Flamengo, Bruno Fernandes de Sousa. Es begann 2009 bei einer dieser ausgelassenen brasilianischen Feiern mit Musik, Alkohol und jungen Mädchen.

Das Fest im Hause des Starangreifers von Flamengo, Adriano, mündete der Zeitschrift „Istoe” zufolge zu vorgeschrittener Stunde in eine Orgie, eine Sexorgie. Fernandes habe dort das 24-jährige Pornomodel Eliza Samudio kennengelernt und mit ihr Sex gehabt. Dabei platzte angeblich das Kondom, das möglicherweise zu klein war für den riesenhaften Fußballer – und aus dem One-Night-Stand erwuchs eine Schwangerschaft.

Sehr zur Bestürzung des 25-jährigen verheirateten Schürzenjägers, und sehr zur Freude der schwarzhaarigen Schönheit, die sich nach Angaben ihrer Freundinnen schon immer einen Fußballstar angeln wollte. Das schien sie mit dem One-Night-Stand geschafft zu haben. Kapitel zwei ereignete sich im fünften Monat der Schwangerschaft. Da erstattete Eliza Anzeige gegen Fernandes. Er habe sie entführen lassen. Sie sei geschlagen und gezwungen worden, eine Abtreibungspille zu nehmen, sagte Samudio aus. Doch die Schwangerschaft ging weiter, das Baby kam zur Welt und ist mittlerweile vier Monate alt.

Eliza reichte eine Vaterschaftsklage ein und verlangte Unterhalt. Im dritten Teil der Geschichte nahm Fernandes Kontakt zu seiner Ex-Geliebten auf und bot ihr eine „Einigung“ an. Eliza ging den Ermittlungen zufolge darauf ein und traf sich mit Fernandes in Belo Horizonte.

Seither fehlt jede Spur von ihr. Fernandes tauchte unter. In seinem Auto fand die Polizei Blutspuren, die anscheinend von Eliza stammen. Es begann eine landesweite Suche nach dem Fußballstar und seinen vermeintlichen Komplizen – live übertragen vom Fernsehen –, die schließlich dazu führte, dass sich die Verdächtigen stellten.

Das Baby wurde in der Obhut von Bekannten der Frau des Torhüters gefunden und den Eltern von Eliza übergeben. Fernandes und seine Freunde sitzen nun in Isolationshaft. Die Staatsanwaltschaft wirft dem Fußballer Anstiftung zum Mord und seinen Freunden Mord und Entführung vor. „Ein Idol wie Bruno hat sich als Monster entpuppt”, sagte Kommissar Edson Moreira. „Das Verbrechen wurde kaltblütig geplant und ausgeführt.“

Freilich stehen die Ermittler nun vor der Herausforderung, das zu beweisen. Die Leiche ist bislang nicht aufgetaucht. Presseversionen zufolge soll der 17-jährige Vetter des Fußballers gestanden haben, das Mädchen sei erwürgt, die Leiche anschließend zerstückelt und einem Rudel Rottweiler zum Fraß vorgeworfen worden sein. Bruno erklärte im Fernsehen, er habe ein ruhiges Gewissen, gehe davon aus, bei der Fußball-WM 2014 in Brasilien dabei zu sein, und werde bald über die Geschichte lachen können. Doch der One-Night-Stand mit Folgen scheint Brunos Karriere ein abruptes Ende bereitet zu haben.

Der Vertrag des Torhüters wurde annulliert, sein Namenstrikot aus dem Verkehr gezogen, der Anwalt des Clubs zog sich als Verteidiger des Torhüters zurück. Und die Medien spekulieren über die Skandale ihrer Starfußballer. „Sie kommen schnell zu Ruhm und Reichtum und glauben, sie könnten sich alles erlauben“, sagte der Psychiater Socrates Nolasco „Istoe“.

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