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Video: Schettino kommt ganz entspannt zum Prozess

Das Zivilverfahren im Zusammenhang mit dem Untergang des Kreuzfahrtschiffes "Costa Concordia" und das Strafverfahren gegen Kapitän Francesco Schettino und andere Verantwortliche der Reederei könnten sich über Jahre hinziehen.

Das „Captain’s Lunch“ bestand aus einem belegten Brötchen, an der Bar abgegriffen und im Stehen verzehrt. So heißt es jedenfalls. Denn die Öffentlichkeit hat noch keinen Zutritt zum Prozess um die Havarie der „Costa Concordia“. Deshalb gibt es über das mit Spannung erwartete erste Auftreten von Kapitän Francesco Schettino (52) nur Gerüchte. Gelächelt habe er an diesem Prozess-Montag, heißt es; entspannt habe er gewirkt. Die Hand soll er einem Schiffbrüchigen geschüttelt haben, der als Geschädigter am Prozess teilnehmen darf und zu Beginn der Verhandlung auf Schettino zuging. „Hoffen wir, dass die Wahrheit schnell gefunden wird“, soll der Mann gesagt haben, und Schettino habe geantwortet: „Ja, sie muss gefunden werden.“

Die neue Runde im Strafprozess um das Schiffsunglück gehört nach italienischem Recht noch zum „Vorverfahren“, in dem keine Öffentlichkeit vorgesehen ist. Die Verhandlungen spielen sich aus Platzgründen im Theater der toskanischen Stadt Grosseto ab; sie dienen vor allem dazu, die Daten der „Black Box“ in den Prozess einzubringen und die vom Gericht bestellten Gutachter anzuhören. Gekommen waren neben Schettino am Montag drei weitere der neun Beschuldigten: der Erste Offizier Ciro Ambrosio, der bis wenige Minuten vor dem Unglück das Kreuzfahrtschiff kommandierte und in die Nähe der Felseninsel Giglio fuhr, dazu Schiffsoffizier Salvatore Ursino sowie der an jenem 13. Januar diensthabende Krisenmanager der Reederei Costa, Roberto Ferrarini.

Die Strategien der Anwälte scheinen sich darin zu unterscheiden, dass die Reederei Costa ihrem entlassenen Kapitän Schettino alle Schuld zuschieben will, während Anwälte der Überlebenden auch die Reederei in die Pflicht nehmen wollen.

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