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Wirtschaft: 6000 Punkte bleiben beim Dax im Visier

FRANKFURT .Der Himmel über den Finanzmärkten und über den Börsen in Asien verdunkelt sich weiter.

FRANKFURT .Der Himmel über den Finanzmärkten und über den Börsen in Asien verdunkelt sich weiter.Vor allem Japan wird seinem Ruf als Sorgenkind der Weltwirtschaft mehr und mehr gerecht: Das Land steckt in einer dicken Rezession und kann seiner Rolle als Konjunkturlokomotive für Asien wohl auf längere Zeit nicht gerecht werden.Mit zwei bis drei Krisen-Jahren rechnet Johannes Busch, Experte der britischen Investmentgesellschaft Fleming in Frankfurt.Das hat Folgen.In Amerika werden die Sorgen größer, schließlich gehen 20 Prozent der US-Exporte nach Asien.Wohl deshalb rutschten die Kurse in Amerika am vergangenen Mittwoch und Donnerstag deutlich ab.

Das waren die negativen Nachrichten, die in der vergangenen Woche auch auf die Börse in Deutschland durchschlugen und am Freitag für einen kräftigen Kursrückgang sorgten.Dem allerdings standen durchaus positive Meldungen gegenüber: US-Notenbank-Chef Alan Greenspan sieht derzeit keine Notwendigkeit für eine Zinserhöhung in Amerika.Die US-Konjunktur sei niemals in den letzten 50 Jahren in einer besseren Verfassung gewesen als derzeit.Damit droht auch keine Gefahr für die deutschen Zinsen.Frühestens zum Jahresende sehen Experten einen kleinen Zinsschritt der Bundesbank nach oben.Aber nur, um das deutsche dem Euro-Zinsniveau anzugleichen.Zweite gute Nachricht: Der Dollar zeigt wieder Stärke und steht erneut über der Schwelle von 1,80 DM.Gut für die deutsche Exportwirtschaft.Dritte gute Nachricht: Die Gewinne der Unternehmen steigen weiter.Schließlich sorgen Fusionen und Übernahmen und entsprechende Gerüchte für Phantasie am Aktienmarkt.Jüngste Meldung: Audi schluckt den italienischen Sportwagen-Hersteller Lamborghini.

Trotz der Probleme in Asien und in Japan und der Unsicherheit mit Blick auf China sehen viele Börsianer für Aktien immer noch gute Zeiten: Niedrige Zinsen, steigende Unternehmensgewinne und Fusionsphantasien.Auch deshalb erklomm der Deutsche Aktienindex DAX am vergangenen Mittwoch ein neues Rekordniveau und streifte die Marke von 5800 Punkten.Trotz des Rückschlages zum Wochenausklang hat der Dax damit seit Jahresanfang rund ein Drittel zugelegt.Die Experten der Deutschen Bank sind weiter positiv gestimmt.Die Prognose von 6000 Punkten in den nächsten zwölf Monaten sei gut abgesichert.Weil es aber mit den Unternehmensgewinnen noch schneller aufwärts gehen könnte, hegen die Deutschbanker gar die Vermutung, daß diese Einschätzung zu konservativ sein könnte.Auch bei der Commerzbank hat man 6000 Punkte fest im Blick.Schließlich könne auch der Euro der Börse neuen Schub.Allerdings erwarten die Commerzbanker in den nächsten Wochen und Monaten stark schwankende Kurse.Weil sich immer mehr Anleger von den krisengeschüttelten Märkten in Asien abwenden, könnten die europäischen Börsen im übrigen einen zusätzlichen Impuls erhalten, glauben andere Experten.

Freilich: Auch wenn die Optimisten an der Börse offenbar immer noch in der Mehrzahl sind, wird die Luft allmählich dünner.Das Niveau ist ungeheuer hoch, die Bewertung von vielen Unternehmen erscheint so manchem Beobachter übertrieben.Die Bank für Internationalen Zahlungsausgleich (BIZ) warnt nicht umsonst vor Preisblasen an den Börsen.Gewinne mitzunehmen ist auch kein Fehler.

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