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Abu Dhabi: Öko-Stadt verliert Manager

Das Öko-Projekt Masdar City im Emirat Abu Dhabi hat zwei führende Manager verloren. Jetzt wird das Wüstenprojekt einer Prüfung unterzogen.

Berlin - Ziad Tassabehji, Chef der Energiesparte, und Khaled Awad, Leiter der Immobilienentwicklung, haben ihre Posten verlassen, wie ein Masdar-Sprecher am Dienstag dieser Zeitung sagte. Zugleich würden alle Vorhaben und die Strategie des 22-Milliarden-Dollar-Projekts einer Prüfung unterzogen. Finanzprobleme gebe es aber nicht. Auch der Zeitplan für den Bau der neuen Stadt ohne Kohlendioxid und Abfall sei unverändert.

Das staatliche Masdar-Projekt, etwa 30 Kilometer östlich der Hauptstadt Abu Dhabi in der Wüste gelegen, gilt als weltweit einmalig. Alle Energie soll aus erneuerbaren Quellen kommen. Zu fast 90 Prozent soll sie aus Photovoltaikanlagen stammen. Solarbetriebenen Entsalzungsanlagen sollen Meerwasser nutzbar machen. Autos soll es nicht geben in Masdar, dafür soll kein Punkt im Stadtgebiet soll mehr als 200 Meter von einer Haltestelle der öffentlichen Verkehrsmittel entfernt sein.Baubeginn war im Februar 2008, nach der Fertigstellung soll die Ökostadt auf sechs Quadratkilometern Platz bieten für 50 000 Menschen. Zudem sollen sich Unternehmen aus dem Bereich der grünen Technologien hier ansiedeln.

Geleitet wird das Projekt von der Abu Dhabi Future Energy Company. Auch deutsche Unternehmen arbeiten für Masdar, darunter Eon, TÜV Rheinland oder die Solarzellenhersteller Schott, Q-Cells sowie Conergy. Der Abgang der beiden Manager sei seit Monaten geplant gewesen, hieß es. Wie vorgesehen werde Mitte dieses Jahres das erste Gebäude fertiggestellt, in das die neue, auf ökologische Nachhaltigkeit spezialisierte Universität einziehen soll. „Masdar hat keine finanziellen Schwierigkeiten“, unterstrich der Sprecher. Die Initiatoren stünden zu dem Vorhaben. Gleichwohl gebe es „eine regelmäßige Überprüfung des Unternehmens und der Strategie“. Ein Projekt dieser Größenordnung habe es zuvor nicht gegeben – in einer Bestandsaufnahme prüfe man nun, ob die getroffenen Annahmen stimmten und man mit den richtigen Techniken plane. Carsten Brönstrup

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