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RECHTS Frage: an Susanne Meunier Finanztest (Stiftung Warentest)

Versicherung als Altersvorsorge?

Ich überlege, eine Lebensversicherung abzuschließen. Aber die Zinsen auf dem Kapitalmarkt sind im Moment so niedrig. Ich habe daher Zweifel, ob sich eine solche Versicherung für mich wirklich lohnt. Was meinen Sie?

Wenn Sie eine Kapitallebensversicherung abschließen, legen Sie sich über einen langen Zeitraum auf eine feste monatliche oder jährliche Einzahlung fest. Stellen Sie sich zunächst die Frage, ob Sie dazu bereit sind und das immer schaffen. Denn ein vorzeitiger Ausstieg ist ein Renditekiller. Bei Kapitallebensversicherungen fließt ein größerer Teil des Beitrags in einen Sparplan, ein kleinerer wird für eine Todesfallleistung reserviert, die Ihre Angehörigen im Fall Ihres Todes erhalten würden. Benötigen Sie diesen Schutz, der ja Geld kostet, oder sind Sie vielleicht schon ausreichend über eine Risikolebensversicherung abgesichert?

Bei Kapital bildenden Versicherungen gibt es klassische und Fondsvarianten. Sie denken vermutlich an eine klassische Form, bei der das Spargeld hauptsächlich in festverzinsliche Anlagen investiert wird. Die aktuell niedrigen Zinsen wirken sich natürlich auch hier auf den Anlageerfolg aus. Sicher ist Ihnen nur der Garantiezins in Höhe von 2,25 Prozent. Er wird allerdings nur auf den Sparanteil nach Abzug der Kosten gewährt. Je nachdem, wie hoch der Kostenanteil beim von Ihnen ausgewählten Versicherer ist, kann er auch bei effektiv nur einem Prozent oder weniger liegen.

Darüber hinaus erhalten Sie eine Überschussbeteiligung, die aber nicht garantiert ist. Ob und wie hoch sie ausfällt, hängt stark vom Anlageerfolg des Versicherers am Kapitalmarkt ab. Ist hier wenig zu holen, gibt es auch wenig. Genauso wichtig ist aber auch, dass der Anbieter kostengünstig arbeitet und Sie den Vertrag bis zum Ende durchhalten. Steigen Sie vorher aus, ist der Ihnen belastete Kostenanteil unverhältnismäßig hoch. Dann lohnt sich die Sache nicht.

Suchen Sie sich einen kostengünstigen Anbieter, halten Sie den Vertrag bis zum Ende durch und sind Sie nach mindestens zwölfjähriger Vertragslaufzeit bei Ablauf mindestens 60, kann sich der Vertrag rechnen. Ihr Alter bei Ablauf und die zwölfjährige Laufzeit sind wichtig, damit Sie von einem Steuervorteil profitieren können. Nur dann nämlich sind die Erträge nur zur Hälfte steuerpflichtig.

Die Alternative ist eine Rentenversicherung, bei der die ausgezahlten Renten nur geringfügig mit dem Ertragsanteil steuerpflichtig sind. Seine Höhe hängt vom Alter bei Rentenbeginn ab. Wird die erste Rente mit 65 ausgezahlt, beträgt der steuerpflichtige Anteil der Rente nur 18 Prozent. Der Rest bleibt steuerfrei.

Doch Steuern sind nicht alles. Ziehen Sie bei Ihrer Altersvorsorge zunächst die staatlich geförderten Formen Riester-Rente und betriebliche Altersversorgung in Betracht. Oft bringt es noch mehr, in der Ansparphase Steuern zu sparen und im Alter welche zu zahlen, weil der persönliche Steuersatz dann niedriger ist.Foto: promo

an Susanne Meunier

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