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Macht einen guten Job: Das Ansehen von Müllmännern ist seit 2007 stark gestiegen.

© Oliver Berg/dpa

Ansehen von Berufen: Müllmänner werden immer beliebter

Während Piloten und Lokführer stark an Ansehen verloren haben, holen Müllmänner auf. Selbst die Berufsgruppe der Politiker konnte bei der Bevölkerung zulegen.

Alle Jahre wieder lässt der Beamtenbund das Image des öffentlichen Dienstes und einzelner Berufe ermitteln und kommt dabei zumeist zu einem eindeutigen Ergebnis: Die Verwaltung ist „bürgerfreundlich, leistungsstark und unverzichtbar“. Natürlich vor allem auch dank der Leistung der Beamten, worauf Klaus Dauderstädt, Vorsitzender des Beamtenbundes, am Freitag bei der Vorstellung der neuesten Ergebnisse hinwies. Tatsächlich liegen die Beamten mit 37 Prozentpunkten nur im Mittelfeld, doch seit der ersten Erhebung dieser Art im Jahr 2007 haben sie immerhin zehn Punkte gewonnen. Stärker verbesserte sich im gleichen Zeitraum nur das Ansehen der Müllmänner (plus 14) und der Briefträger (plus elf Prozentpunkte). Am tiefsten abgerutscht sind für die Bundesbürger seit 2007 Manager (minus acht), Steuerberater (minus fünf) und EDV-Sachbearbeiter (minus vier Prozentpunkte).

Streiks kratzen am Ansehen der Berufsgruppen

In den vergangenen zwölf Monaten haben vor allem die Berufsgruppen an Ansehen verloren, die über einen längeren Zeitraum mit Streiks die Bürger belästigt haben: Piloten und Lokführer. Vor allem die Lokführer (minus zwölf Prozent) werden inzwischen deutlich weniger geschätzt als noch vor einem Jahr. Nicht geschadet haben die Arbeitskämpfe der jüngeren Zeit dagegen den Briefträgern und den Erzieherinnen. Bei der Post und in den Kitas hatte es im Frühjahr mehrwöchige Ausstände gegeben, trotzdem legten die Erzieher sogar noch zwei auf 85 Prozent zu. Der Beamtenbund erklärt das damit, „weil die Bedeutung dieses Berufszweigs erst durch den Streik vielen Bürgern bewusst wurde.“

Erstaunlicherweise hat sich binnen eines Jahres auch das Ansehen der Politik, über die der gemeine Bürger doch gerne schlecht redet, um drei Prozentpunkte verbessert. Womöglich hängt das mit dem Vertrauen der Leute in Staat und Verwaltung zusammen. Beamtenbundchef Dauderstädt führt jedenfalls als „Beleg für das sich stabilisierende Image der Staatsdiener“ den Umstand ins Feld, dass eine Dreiviertelmehrheit der Befragten weitere Privatisierungen ablehne und die staatlichen Ausgaben für den öffentlichen Dienst angemessen finde.

Ansehen von Politikern legt leicht zu

In der jüngsten Bürgerbefragung ermittelten die Statistiker auch die Relevanz von Onlinedienstleistungen. Zwar begrüßt die Mehrheit entsprechende Angebote der Verwaltungen. Aber das ist Theorie. In der Wirklichkeit „sind die Nutzungsgewohnheiten weiterhin ziemlich analog“, sagte Dauderstädt. Selbst bei jungen Leuten würden Online-Angebote des Staates eher zur Kenntnis genommen als aktiv gesucht.

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