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Metalltarifrunde: Arbeitgeberangebot erwartet

Im Tarifkonflikt der Metall- und Elektroindustrie wollen die Arbeitgeber am Dienstag in Baden-Württemberg das bundesweit erste Angebot vorlegen.

Sindelfingen - Der Chef des Arbeitgeberverbandes Südwestmetall, Stefan Roell, kündigte für die zweite Verhandlungsrunde in Sindelfingen (Kreis Böblingen) einen "überzeugenden Lösungsvorschlag" an, der eine moderate tabellenwirksame Lohnerhöhung, einen Konjunkturbonus für die Laufzeit und differenzierbare Jahressonderzahlungen umfassen soll.

Der Präsident von Gesamtmetall, Martin Kannegiesser, bekräftigte, dass die Arbeitgeber unter dem 3-Prozent-Abschluss des vorigen Jahres bleiben wollen. "Eine Lohnsteigerung über derjenigen von 2006 würde für den Durchschnitt der Betriebe wieder die unglückliche Spirale früherer Jahre nach unten bedeuten", sagte er der "Süddeutschen Zeitung".

Gewerkschaft fordert 6,5 Prozent mehr Geld

Die IG Metall fordert für die 800.000 Beschäftigten in der Metall- und Elektroindustrie 6,5 Prozent mehr Geld und lehnt ein Modell mit Einmalzahlungen kategorisch ab. Bundesweit gibt es 3,4 Millionen Beschäftigte in der Branche. Der Zweite Vorsitzende Berthold Huber machte in den "Lübecker Nachrichten" deutlich: "Unter dem Ergebnis von 2006 ... wird man mit der IG Metall keinen Vertrag machen können."

Laut dem Stuttgarter IG-Metall-Bezirksleiter Jörg Hofmann ist der erste große Tarifabschluss des Jahres in der Chemieindustrie die Orientierungsmarke: "Selbstbewusste Belegschaften und davon haben wir nicht wenige, betrachten ihn auch als Herausforderung. Als Marke, die es zu übertreffen gilt", sagte er der "Berliner Zeitung". Die Metall-Arbeitgeber betonen dagegen, dass der von der Chemiegewerkschaft BCE mit 4,3 Prozent taxierte Abschluss für ihre Branche kein Vorbild sein könne.

Hofmann: Glänzende Gewinne

Hofmann begründet die Forderung der Gewerkschaft mit den glänzenden Gewinnen und den vollen Auftragsbüchern der Unternehmen in Baden-Württemberg. Der Arbeitgeberverband argumentiert dagegen, dass 30 Prozent der 1000 Mitgliedsbetriebe im Südwesten nur eine schwarze Null schreiben oder Verlust einfahren.

Einen Tag nach der zweiten Verhandlungsrunde (28. März) wird die Große Tarifkommission der IG Metall über den Stand der Gespräche beraten. Am 31. März laufen bundesweit die Tarifverträge aus. Die Friedenspflicht endet am 28. April. Danach sind Warnstreiks möglich. (tso/dpa)

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