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Sportwagen-Legende: Aston Martin zurück in britischer Hand

Neben James Bond ist Aston Martin eine der britischsten Marken überhaupt. Jetzt hat eine englische Investorengruppe um Rennsport-Unternehmer Dave Richards den Sportwagenbauer übernommen.

London - Die britische Nobelsportwagenmarke Aston Martin ist nach mehr als zwölf Jahren in US-Besitz wieder in britischer Hand. Eine Investorengruppe unter Führung des britischen Rennsport-Unternehmers Dave Richards übernahm die unter anderem durch die James-Bond-Filme weltbekannt gewordenen Autofirma an. Das Geschäft bewerte Aston mit 925 Millionen Dollar (rund 705 Millionen Euro), teilte der verkaufende Ford-Konzern mit. Der US-Autogigant behalte einen Anteil an der Marke im Wert von rund 77 Millionen Dollar.

"Dies ist eine wundervolle Gelegenheit", sagte der Sportwagenenthusiast Richards, der sich Monate lang um finanzkräftige Partner bemüht hatte, um die Nobelmarke für Großbritannien erhalten zu können. "Aston Martin ist eine der größten Markenikonen der Welt. Wir sind zuversichtlich, dass wir alle Zutaten haben, um Aston Martin zu noch größeren Höhen zu führen."

Ulrich Bez bleibt Geschäftsführer

Richards wird nun Präsident des Vorstandes, allerdings ohne exekutive Vollmachten. Geschäftsführer und damit Firmenchef bleibt der deutsche Ulrich Bez. "Im Besitz von Ford wurden wir eine erfolgreiche, profitable Firma", sagte Bez. "Auf dieser Grundlage werde ich gemeinsam mit den neuen Besitzern aufbauen."

Zu dem Eigentümer-Konsortium gehören laut Firmenangaben der US-Banker John Sinders aus Houston (US-Bundesstaat Texas) und der Sammler und Sponsor John Davids, die sich ähnlich wie Richards aus Liebe zu der Marke beteiligen. Gelder in nicht genannter Höhe kamen auch von zwei kuwaitischen Firmen - Investment Dar und Adeem Investment sowie weiteren Investoren aus dem Nahen Osten.

Ford brauchte Geld für die eigene Sanierung

Ford will mit dem Erlös vor allem seine Pläne zur Sanierung des angeschlagenen Konzerns umsetzen. Der Aston-Martin-Verkauf unterstütze die Hauptziele von Ford, die Operationen zu restrukturieren, um bei niedrigerem Absatz und einer geänderten Produktpalette profitabel zu operieren und um die Entwicklung neuer Produkte zu beschleunigen, erklärte Ford-Konzernchef Alan Mulally. Der Verkauf gebe Aston Martin seinerseits Zugang zu zusätzlichem Kapital, womit das Unternehmen seinen Wachstumskurs fortsetzen könne.

Ford hatte im vergangenen Jahr vor allem wegen der schwachen nordamerikanische Autogeschäfte und roter Zahlen bei Jaguar einen Verlust von rund 12,7 Milliarden Dollar verbucht. Aston Martin, Jaguar, Land Rover und Volvo gehören zur Premier Automotive Group, der Luxuswagensparte des US-Autokonzerns. Ford versucht in Nordamerika durch die Schließung zahlreicher nordamerikanischer Fabriken, den Wegfall von zehntausenden Stellen und anderen Sparaktionen wieder in die Gewinnzone zu kommen. (tso/dpa)

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