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212 Hektar groß ist der Solarpark auf dem ehemaligen Flughafengelände. Foto: dpa

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Wirtschaft: Auf der Ladebahn

Belectric nimmt in Templin Solarkraftwerk für 36 000 Haushalte in Betrieb.

Berlin – Nach einer Bauzeit von vier Monaten war das Rekordprojekt beendet: Der Solarbauer Belectric weihte am Freitag Europas größtes Dünnschicht-Solarkraftwerk in Templin ein. Brandenburgs Wirtschaftsminister war zugegen, aber auch der ehemalige Umweltminister Jürgen Trittin (Grüne) ließ sich die Gelegenheit nicht entgehen, um das Erneuerbare- Energien-Gesetz aus dem Jahr 2000 zu würdigen. Das neue Kraftwerk steht auf einem früheren sowjetischen Militärflughafen. Nun werden dort mehr als 120 Millionen Kilowattstunden pro Jahr für bis zu 36 000 Haushalte produziert.

„Dank der intensiven Verringerung der Kosten verzeichnet die Fotovoltaik über die vergangenen zehn Jahre die steilste Kostensenkungsrate aller erneuerbaren Energien“, sagte Geschäftsführer Bernhard Beck anlässlich der Eröffnung. Das inzwischen beschlossene Ende der Förderung für Fotovoltaik-Anlagen mit mehr als zehn Megawatt Leistung blockiere indes den Ausbau und gefährde somit die ganze Energiewende. Für Beck ist es „unverständlich, dass Projekte dieser Art in Deutschland nicht mehr umsetzbar sind.“ Dabei solle die Politik den Bau von Solarkraftwerken doch bitte dort fördern, „wo er netz- und verbrauchstechnisch benötigt wird“.

Ralf Christoffers, Brandenburgs Wirtschafts- und Europaminister (Linke), hob die Bedeutung des Projekts für das Bundesland hervor. Der Wandel von den fossilen zu den erneuerbaren Energien sei eine große Herausforderung. Mit der Energiestrategie 2030 habe die brandenburgische Landesregierung den Rahmen für die Weiterentwicklung des märkischen Energiesektors abgesteckt. „Notwendig für den weiteren Ausbau der erneuerbaren Energien sind Netzausbau und Konvergenz, die Zusammenführung von Strom- und Wärmeversorgung aus einer Quelle, sowie die verstärkte Erforschung und Anwendung von Speichertechnologien“, sagte der Wirtschaftsminister in Templin.

Für den Spitzenkandidaten der Grünen für die Bundestagswahl, Jürgen Trittin, ist der Solarpark ein Erfolg des Erneuerbare-Energien-Gesetzes. Dass der Ökostrom im Zusammenhang mit den ständig steigenden Strompreisen ins Gerede gekommen ist, sei völlig unberechtigt. „Nicht die Erneuerbaren sind die Ursache der steigenden Stromkosten. Diese Steigerungen sind politisch bedingt, unter anderem durch eine Vielzahl an nicht gerechtfertigten Ausnahmeregelungen“, meinte Trittin. thau

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