zum Hauptinhalt

Wirtschaft: Auf Rekordkurs

Einem weiteren Anstieg des Dax steht nichts im Wege – außer einer alten Börsenregel

Frankfurt am Main - Die Stimmung auf dem Börsenparkett könnte kaum besser sein. Fusionen und entsprechende Fantasien, rosige Konjunkturprognosen, eine Kauflaune der Verbraucher wie seit sechs Jahren nicht mehr und gute bis überraschend gute Quartalsberichte sorgen dafür. Die Ampeln für weitere Kursgewinne an der Börse stehen, so der Eindruck, weiter auf Grün. Wirklich handfeste Gründe, dass es mit dem Deutschen Aktienindex (Dax) nicht weiter nach oben gehen sollte, sind kaum auszumachen. Selbst der Rekordstand des Euro, der deutsche Exporte im Dollar-Ausland verteuert, wird kaum als Belastung wahrgenommen.

Trotzdem beschleicht manchen Börsianer ein leicht ungutes Gefühl. Markus Reinwand von der Landesbank Hessen Thüringen (Helaba) etwa sieht immer noch viele Anleger auf den fahrenden Börsenzug aufspringen. „Dies treibt die Kurse kurzfristig weiter nach oben. Allerdings macht genau diese Euphorie den Aktienmarkt anfällig.“ Reinwand sieht Anzeichen für Überhitzung. Es gebe kaum noch Potenzial für steigende Kurse, der Rallye könne allmählich der Treibstoff ausgehen. Reinhard Ziegler, Aktienstratege der BHF Bank, dagegen glaubt an weiter steigende Notierungen: weil die Binnennachfrage in Fahrt komme und weil die Unternehmen und ihre Aktien immer noch günstig bewertet seien. 7400 Punkte im Dax, die in der vergangenen Woche erreicht wurden, sind so gesehen ein Zwischenschritt. Die bisherige Rekordmarke vom 7. März 2000 von 8136 Punkten bleibt im Blick.

Allerdings steht ein schwieriger Monat ins Haus, glaubt man einer alten Börsenregel: „Sell in May and go away“ – verkauf im Mai und mach dich aus dem Staub. Historisch gesehen hätten die Makler aber auch im Mai an der Börse gewonnen. Da sind zumindest die Kurse der 30 wichtigsten deutschen Aktien im Schnitt der letzten 20 Jahre jeweils leicht gestiegen.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false