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Verzögerte Bekanntgabe: Bafin untersucht Tui-Fusion

Dem Reisekonzern Tui droht möglicherweise Ärger mit der Finanzaufsicht wegen der angekündigten Fusion mit der britischen First Choice. Die Finanzaufseher untersuchen eine möglicherweise verzögerte Bekanntgabe.

Bonn - Die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) untersucht die Fusion des Touristikkonzerns Tui mit dem britischen Konkurrenten First Choice. Dabei gehe es einmal darum, ob Tui möglicherweise gegen die Adhoc-Mitteilungspflicht des Wertpapierhandelsgesetzes verstoßen habe.

In Medien sei bereits am Sonntag über die Fusion berichtet worden, während Tui die Übernahme erst am Montag gemeldet habe. Im Extremfall drohe Tui hier eine Geldbuße bis zu einer Million Euro. Außerdem werde - wie in solchen Fusions-Fällen üblich - routinemäßig analysiert, ob es im Vorfeld der Übernahme zu Insiderhandel mit Aktien gekommen sein könnte, sagte die Sprecherin. Tui wollte zu der BaFin-Untersuchung keine Stellungnahme abgeben.

Tui-Travel mit Sitz In London

Der Tui-Konzern hatte am Montag angekündigt, dass er sein Reisegeschäft mit dem britischen Konzern First Choice Holidays zusammenlegen werde. Dazu werde das neue Unternehmen Tui Travel gegründet, das seinen Sitz in London haben und dort auch an die Börse gehen soll. Die Tui will damit einen der profitabelsten Touristikkonzerne der Welt schmieden. Im Gegensatz zum Massenveranstalter Tui hat das mit rund vier Milliarden Euro Jahresumsatz deutlich kleinere Unternehmen First Choice besonders gute Renditen vorzuweisen.

Die Tui-Aktie machte nach Bekanntgabe des Vorhabens einen Kurssprung. Das Papier hatte am Montag zeitweise um mehr als 14 Prozent zugelegt. Die Aktie schloss bei 18,10 Euro mit einem Zuwachs von 9,63 Prozent und war damit Dax-Tagesgewinner. Auch im bisherigen Tagesverlauf notierte die Aktie knapp über 18 Euro. (tso/dpa)

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