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Bahn: Finanzexperten sehen SPD-Plan zur Privatisierung kritisch

Die dauerhafte Abhängigkeit von der Politik könnte ein Problem für die Anleger sein: Börsenexperten bewerten die Pläne der SPD zur Bahn-Privatisierung skeptisch.

"Die leidvollen Erfahrung mit Unternehmen des Bundes legen nahe, dass ein Investment in die Bahn nicht besonders attraktiv sein wird", sagte Klaus Schneider, Vorsitzender der Schutzgemeinschaft der Kapitalanleger (SdK), dem Tagesspiegel. Die dauerhafte Abhängigkeit von der Politik sei ein Problem für die Anleger. "Wenn die Linke an die Macht kommt, wird die Privatisierung womöglich rückgängig gemacht, gewinnt danach wieder die Union, gibt es wieder einen Kursschwenk. Diese Sprunghaftigkeit wäre gefährlich." Der Bund müsse hier rechtliche Riegel vorschieben. Der Bund wolle offensichtlich nur das Geld der Anleger einnehmen, aber keine Einflussmöglichkeiten aus der Hand geben. Schneider: "Je größer der Einfluss Privater, desto attraktiver wird das Investment."

Auch Henning Gebhardt ist skeptisch. Er ist Fondsmanager bei der DWS Investment, die zur Deutschen Bank gehört. "Der Staat muss die Spielregeln des Kapitalmarktes im Auge haben und den Aktionären Rechte einräumen. Davon ist wenig zu sehen", sagte er zu den Vorstellungen der SPD. Der Bund wolle offenbar bei der Bahn noch mehr mitbestimmen als derzeit noch bei Telekom und Post. "Je mehr Einfluss der Bund bei der Bahn haben will, desto größer muss bei der Emission der Abschlag sein", sagte Gebhardt dem Tagesspiegel. (Tsp)

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