zum Hauptinhalt

Wirtschaft: BASF und Hoechst mit empfindlichen Einbußen

LUDWIGSHAFEN / FRANKFURT (HB).Die internationale Chemiekrise mit Überkapazitäten und deutlich sinkenden Preisen hat den deutschen Chemiekonzernen Hoechst und BASF den Start ins Jahr 1999 kräftig verhagelt.

LUDWIGSHAFEN / FRANKFURT (HB).Die internationale Chemiekrise mit Überkapazitäten und deutlich sinkenden Preisen hat den deutschen Chemiekonzernen Hoechst und BASF den Start ins Jahr 1999 kräftig verhagelt.Bei Hoechst wurden Gewinnzuwächse im Kerngeschäft Pharma praktisch vollständig von einem Einbruch bei den noch verbliebenen Chemie-Aktivitäten aufgezehrt.Der straffe Fahrplan für die Abspaltung der Chemie und die Fusion mit der französischen Rhône-Poulenc wird davon allerdings nicht berührt, versicherte der Finanzvorstand der Hoechst AG, Klaus-Jürgen Schmieder, am Donnerstag in Frankfurt.

Der Ludwigshafener Chemieriese BASF sieht nach einem extrem schwachen Auftakt bereits Licht am Ende des Tunnels.Was die Kapitalmärkte in den vergangenen Wochen mit der Wiederentdeckung der zyklischen Werte, darunter die Großchemie, signalisierten, wurde vom BASF-Vorstand zumindest teilweise bestätigt."Wir sind der Überzeugung, daß die Talsohle insgesamt erreicht ist", sagte Vorstandschef Jürgen Strube auf der Hauptversammlung der BASF AG am Donnerstag in Ludwigshafen.Strube bleibt daher bei seiner Erwartung, daß die 98er Rekordmarken zwar im laufenden Jahr nicht wiederholt werden können, Umsatz und Gewinn aber bereits 2000 wieder deutlich wachsen werden.Sowohl die Hoechst-Aktie als auch die Papiere von BASF brachen am Donnerstag an der Börse ein.

Der BASF-Umsatz schrumpfte im ersten Vierteljahr 1999 um 8,2 Prozent auf knapp 6,8 Mrd Euro (rund 13,3 Mrd.DM).Rückläufige Preise schlagen dabei mit minus 8,4 Prozent, Währungs- und Umrechnungseffekte mit minus 1,9 Prozent zu Buche.Dies drückte auch deutlich den Gewinn, der vor Steuern im Konzern um 18,1 Prozent auf 552 Mill.Euro schrumpfte.Dabei konnten die nachgebenden Verkaufspreise nur teilweise durch gesunkene Rohstoffpreise ausgeglichen werden.Das Ende des Preisverfalls infolge der Branchenkrise schlägt sich nach Strubes Darstellung allerdings noch nicht unmittelbar in einer Verbesserung der Gewinne nieder.Zunächst belasteten höhere Rohstoffpreise sogar eher die Erträge.Mit einem Umsatzminus von 12,4 Prozent ging das europäische BASF-Geschäft überdurchschnittlich zurück, während der Konzern in der Region Asien, Pazifik, Afrika seine Position "trotz der anhaltenden wirtschaftlichen Probleme behaupten" konnte.Als einzige Sparte konnte das Segment Gesundheit und Ernährung im ersten Quartal 1999 den Umsatz im Vergleich zum Vorjahr steigern.

Der Umsatz des Hoechst-Konzerns erreichte im ersten Quartal knapp 4,2 Mrd.Euro (8,2 Mrd.DM) und lag damit um neun Prozent unter dem Vorjahresniveau.Wichtigste Gründe waren rückläufige Verkaufspreise und Währungseffekte, die mit insgesamt minus sieben Prozent zu Buche schlugen."Aufgrund niedrigerer Mengen sank der Umsatz um zwei Prozent." Bei einem Umsatzminus von 19 Prozent schrumpfte das Betriebsergebnis der industriellen Chemie unter dem Strich um 81 Prozent auf 54 Mill.DM.Nach den Worten von Finanzvorstand Klaus-Jürgen Schmieder braucht diese Sparte "noch einige Zeit, um sich ergebnismäßig zu erholen".Im Kerngeschäft mit den sogenannten "Life Sciences" stieg das Betriebsergebnis dagegen - bei einem zweiprozentigen Umsatzminus - um 53 Prozent auf 683 Mill.DM.Erfolge mit neuen Produkten und weitere Neuheiten in der Warteschlange lassen die Zuversicht wachsen, daß die geplanten zweistelligen Gewinnzuwächse im Gesamtjahr erreichbar sind.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false