zum Hauptinhalt

Wirtschaft: BayernLB will Geld von Aufsichtsräten

Institut prüft Klage gegen Ex-Minister Faltlhauser

München - Jetzt sollen die Aufseher zahlen. Die BayernLB verlangt für das Milliardendesaster mit der österreichischen Bank Hypo Alpe Adria (HGAA) Schadenersatz von ihren einstigen Kontrolleuren, Ex-Finanzminister Kurt Faltlhauser (CSU) und Ex-Sparkassenpräsident Siegfried Naser. Aus Sicht des Vorstands haben beide ihre Überwachungspflichten in grob fahrlässiger Weise verletzt. Eine eventuelle Klage habe daher Erfolgsaussichten, teilte die BayernLB am Dienstag mit. Zur Höhe des geforderten Schadenersatzes äußerte sich die Bank nicht. Nach Einschätzung aus Finanzkreisen geht es um eine Millionensumme.

Der Kauf der HGAA im Jahr 2007 hatte die BayernLB an den Rand des Abgrunds gebracht und die Steuerzahler mit rund 3,7 Milliarden Euro belastet. Vor der Unterzeichnung des Kaufvertrags hatten Naser und Faltlhauser keine Verwaltungsratssitzung einberufen, um das Milliardengeschäft zu überprüfen. Damit haben sie ihre Kontrollfunktion nach Ansicht des Bank-Vorstands vernachlässigt. Angesichts der Größe und Bedeutung des Kaufs sowie der ungeklärten Risiken wäre die Sitzung zwingend erforderlich gewesen. Im Untersuchungsausschuss des bayerischen Landtages hatten Naser und Faltlhauser jede Verantwortung von sich gewiesen.

Denkbar ist nun sowohl eine Klage vor Gericht als auch eine außergerichtliche Einigung. Dass die beiden ehemaligen Verwaltungsräte die geforderte Summe aus eigener Tasche zahlen, gilt als unwahrscheinlich: Die BayernLB hat, wie in der Branche üblich, für die Top-Mitarbeiter eine Versicherung abgeschlossen, die bei Managementfehlern haftet. dpa

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false