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Höchststand: Benzinpreis trotz Krise auf Jahreshoch

Der Benzinpreis hat kurz vor Beginn des Sommers den höchsten Stand dieses Jahres erreicht. Im Durchschnitt mussten die Autofahrer am Freitag nach Marktdaten von Aral 1,38 Euro für einen Liter Super bezahlen. Diesel kostete 1,12 Euro je Liter.

Hamburg/Luxemburg -  Das sind jeweils sechs bis sieben Cent je Liter mehr als noch zu Beginn des Monats. „Wir sehen beim Benzin eine saisonale Sonderkonjunktur, wie in den Vorjahren“, sagte Rainer Wiek, der Chefredakteur des Energie-Informationsdienstes EID. Dagegen habe die Nachfrage nach Diesel stark nachgelassen, weil der Transportsektor weniger Treibstoff benötige und die Heizsaison vorbei sei.

Die meisten Ölexperten haben kaum eine Erklärung für das hohe Preisniveau auf den Rohöl- und Produktmärkten. Die Nachfrage nach Öl ist weltweit deutlich rückläufig, weil weniger Waren und Güter produziert und transportiert werden. „Die aktuelle Angebots- und Nachfragesituation scheint niemanden zu beschäftigen“, schreibt die Commerzbank.

Derweil haben sich die EU-Staaten auf neue Mindestvorräte an Ölprodukten für Krisenfälle geeinigt. Es müsse überall Mindestvorräte an Erdölprodukten wie Benzin, Heizöl und Schmierstoffen geben, beschlossen sie am Freitag in Luxemburg. Abgewiesen haben die Staaten den Wunsch der EU-Kommission, in Krisen über die Verteilung von Ölvorräten entscheiden zu können.

Deutschland begrüßte die Einigung. Hierzulande ändere sie aber nichts, sagte ein Diplomat, es seien ausreichende Vorräte vorhanden. Zudem kamen die EU-Staaten überein, dass sie monatlich Ölbestände an die Kommission nach Brüssel melden. Einige Staaten, darunter Frankreich, hatten wöchentliche Meldungen gefordert, um durch mehr Transparenz auf dem Markt Preisausschlägen vorzubeugen. Die Sicherheit der Energieversorgung ist in der EU spätestens seit dem erstmaligen Ausbleiben russischer Gaslieferungen im Winter 2005/2006 ein zentrales Thema. dpa/AFP

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