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Banken: Berater der WestLB führt künftig Weberbank

Die WestLB entsendet einen ihrer Berater nach Berlin, um den Vorstandsvorsitz bei der Weberbank zu übernehmen: Andreas Goßmann folgt auf Michael Graf Strasoldo.

Berlin – Andreas Goßmann (47) wird Michael Graf Strasoldo (58) ablösen, erfuhr der Tagesspiegel. Goßmann kam vor gut einem halben Jahr zu WestLB in Düsseldorf, um den Vorstand bei der Analyse der wirtschaftlichen Situation der angeschlagenen Landesbank zu unterstützen. Die WestLB, die Weberbank und Goßmann wollten die Personalie am Freitag weder bestätigen noch dementieren. „Wir kommentieren das nicht“, sagte WestLB-Sprecher Armin Kloß.

Goßmanns wechselhafte Karriere begann bei der Dresdner Bank, wo er es bis an die Spitze des Deutschen Investment-Trust (DIT), der Fondsgesellschaft des Instituts, brachte. Den Job behielt er nur knapp ein Jahr – er musste offenbar im Zuge des Verkaufs an die Allianz gehen. Kurz darauf übernahm er einen Vorstandsposten bei der Frankfurter Sparkasse, wurde aber nach knapp zwei Jahren im Herbst 2004 auf Druck der Finanzaufsicht Bafin geschasst, die hohe Wertberichtigungen monierte. Die Sparkasse war in wirtschaftliche Schwierigkeiten geraten und wurde in der Folge an die Landesbank Hessen-Thüringen verkauft.

Mehr als zwei Jahre andauernde Ermittlungen der Staatsanwaltschaft Frankfurt am Main in dieser Sache gegen Goßmann und drei andere Manager wurden vor einem Jahr eingestellt.

Strasoldo ist bei der Weberbank der letzte Vertreter der alten Führungsriege. Das Institut ist derzeit stark in Bewegung: Ende Juni hatte der Generalbevollmächtigte Harald Christ das Haus auf eigenen Wunsch nach nur wenigen Monaten verlassen. Ursprünglich war er als Vorstandschef vorgesehen gewesen. Auch die WestLB ist im Umbruch. Nach den milliardenschweren Garantien der öffentlichen Hand erwägt die EU-Kommission harte Auflagen. Nicht ausgeschlossen ist, dass die Weberbank wieder verkauft werden muss. mod

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