zum Hauptinhalt
Neubauten in Berlin. Die Immobilieninvestoren zieht es auch im Jahr 2017 wieder in der Hauptstadt.

© dpa

Immobilienmarkt: Berlin ist weiterhin Wunschort für Investoren

Sowohl Büros als auch Wohnung in der Hauptstadt sind bei den Großanlegern gefragt. Der Immobilienmarkt in Frankfurt könnte vom Brexit profitieren.

Berlin ist auch 2017 Hauptziel für große Immobilieninvestoren - sowohl mit Blick auf Bürogebäude als auch auf Wohnimmobilien. Attraktiv bleiben unter den sieben Top-Standorten in Deutschland auch München, Stuttgart und Frankfurt. Dies ergab die gestern von Ernst&Young (EY) in Frankfurt vorgelegte Studie zum Immobilien-Investment-Markt in Deutschland im neuen Jahr. Die Experten rechnen mit einem Volumen zwischen 60 und 65 Milliarden Euro nach knapp 66 Milliarden im vergangenen Jahr.

Grund für den leichten Rückgang. Es fehlen Bürogebäude und große Wohnungsportfolien. „Der Mangel an verfügbaren Investments hat weiter zugenommen, und immer mehr Eigentümer halten ihre Immobilien langfristig, statt sie zu veräußern“, sagte Christian Schulz-Wulkow, Leiter des EY-Immobiliensektors.

Einer Umfrage unter 135 großen Immobilieninvestoren wie Fonds, großen Finanzanlegern, Versicherungen und Pensionskassen zufolge ist das Interesse an Investments in Deutschland weiter hoch. Allerdings bleiben, so  Schulz-Wulkow, vor allem politische Risiken besonders mit Blick auf die Folgen des Brexits und die Politik des künftigen US-Präsidenten Donald Trump. Sollte er tatsächlich Einschränkungen für den freien Handel durchsetzen, werde das die Gewinne vor allem der auf Exporte angewiesenen deutschen Unternehmen drücken. Das dürfte Folgen für Investitionen, auch auf dem Immobilienmarkt haben.

Auch Parkhäuser, Altenheime und Studentenwohnheime sind gefragt

Trotzdem sehen deutlich mehr als 90 Prozent der Investoren Deutschland weiter als sehr attraktiven oder attraktiven Standort und wollen hier investieren. Sie rechnen aber auch mit steigenden Preisen. „Dass die Preise in Deutschland 2016 weiter gestiegen sind und in einigen Teilbereichen sogar eine Überhitzung droht, hat keinen spürbaren Einfluss auf die generelle Anziehungskraft“, sagt EY-Experte Paul von Drygalski. Fast 90 Prozent der Investoren denken auch Investments in Parkhäuser, Alten- und Pflegeheime oder Studentenwohnheime.

Der Fokus bleibt aber auch 2017 auf Büroimmobilien und Portfolien von Wohnungen. Dabei rückt besonders die Hauptstadt wieder in den Vordergrund. „Vor allem Berliner Büroimmobilien stehen auf der Wunschliste der Investoren. Das liegt nicht nur an den attraktiven wirtschaftlichen und allgemeinen Rahmenbedingungen, sondern auch an der vitalen Start-Up-Szene der Stadt“, glaubt Schulz-Wulkow.

Frankfurt dank Brexit an Platz zwei

17 Prozent der befragten Großanleger haben bei Büros Berlin im Auge, 15 Prozent bei Wohnungen. Auf Stuttgart und München schielen bei Büros 13 Prozent, bei Wohnungen liegt Frankfurt mit 14 Prozent hinter Berlin. Dies führt EY vor allem auf den Brexit zurück. Offensichtlich sichern sich Großanleger schon hochwertige Appartements am Main, um sie dann an Banker aus London weitergeben zu können. Auf München schauen elf Prozent. Der Großraum Nürnberg ist für acht Prozent der Großanleger interessant, sowohl bei Wohnungen als auch bei Büros.

2016 hatten mehrere große Immobiliengeschäfte für Aufsehen gesorgt. Unter anderem übernahm die US-Investment-Gesellschaft Blackstone für 3,3 Milliarden Euro den Büro-Immobilien-Betreiber Officefirst, die Pensionskasse des koreanischen Elektronik-Konzerns Samsung kaufte der Commerzbank für 660 Millionen Euro den Turm ihrer Zentrale in Frankfurt ab und der Wohnungsbau-Konzern Vonovia schluckte für 1,7 Milliarden Euro den österreichischen Wohnimmobilien-Anbieter Conwert.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false