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Wirtschaft: Bertelsmann bringt RTL an die Börse Konzern verkauft Anteile für 1,5 Milliarden Euro

München - Europas größte private TV-Gruppe RTL will auch an der Börse ein Schwergewicht werden. Der Mutterkonzern Bertelsmann gab am Donnerstag den Startschuss für den angekündigten Verkauf eines milliardenschweren RTL- Aktienpakets bekannt, das in Frankfurt, Brüssel und Luxemburg platziert werden soll.

München - Europas größte private TV-Gruppe RTL will auch an der Börse ein Schwergewicht werden. Der Mutterkonzern Bertelsmann gab am Donnerstag den Startschuss für den angekündigten Verkauf eines milliardenschweren RTL- Aktienpakets bekannt, das in Frankfurt, Brüssel und Luxemburg platziert werden soll. Es sei eine Sekundärplatzierung, also ein zweiter Börsengang geplant. Mit einem Streubesitz von künftig bis zu 25 Prozent ist RTL ein Kandidat für den M-Dax. Die Transaktion könnte rund 1,5 Milliarden Euro einbringen. Banker erwarten, dass der Deal in den nächsten vier Wochen über die Bühne geht.

Der Medienkonzern aus Gütersloh legte sich nur darauf fest, dass die RTL-Aktie spätestens im Sommer im streng regulierten Prime Standard der wichtigsten deutschen Börse notiert sein soll. Bisher werden die Titel nur im weniger regulierten Frankfurter Freiverkehr, am Firmensitz Luxemburg und in Brüssel gehandelt.

Bertelsmann will bis zu 17,3 Prozent der RTL-Anteile abgeben, um Geld für Investitionen in neue Geschäftsfelder einzunehmen. Der Medienkonzern hält derzeit noch 92,3 Prozent an RTL und bekräftigte am Donnerstag, eine qualifizierte Mehrheit von mindestens 75 Prozent behalten zu wollen. Es ist eine von zwei großen Transaktionen in der deutschen Fernsehbranche im laufenden Jahr: Die Haupteigner von ProSiebenSat 1, die Finanzinvestoren KKR und Permira, wollen ihre Anteile komplett abstoßen. Der M-Dax-Konzern könnte dann in den Dax aufsteigen.

RTL wird an der Börse mit rund 8,5 Milliarden Euro bewertet – das zum Verkauf stehende Paket ist damit rund 1,5 Milliarden Euro wert. Doch könnte der Verkaufspreis davon abweichen, weil die Aktie angesichts des geringen Streubesitzes nur wenig gehandelt wird. Seit der Verkaufsankündigung Ende Januar hat das Papier mehr als 25 Prozent verloren. Billiger wurde die Aktie vor allem, weil Bertelsmann Anfang März 1,6 Milliarden Euro an Dividenden für sich und die wenigen übrigen Aktionäre aus dem Unternehmen abzog. Die RTL- Gruppe ist trotz sinkender Gewinne die profitabelste Sparte von Bertelsmann – die operative Umsatzrendite belief sich im vergangenen Jahr auf 17,7 Prozent. rtr

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