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Wirtschaft: Beschäftigte der Kassen bangen um Jobs „Gesundheitsreform bedroht 2000 Stellen“

Berlin - Rund 2000 Beschäftigte bei den Spitzenverbänden der Krankenkassen sehen durch die Gesundheitsreform ihre Arbeitsplätze gefährdet. Grund ist die von der Koalition geplante Zusammenlegung der bislang sieben Verbände zu nur noch einem Gremium.

Berlin - Rund 2000 Beschäftigte bei den Spitzenverbänden der Krankenkassen sehen durch die Gesundheitsreform ihre Arbeitsplätze gefährdet. Grund ist die von der Koalition geplante Zusammenlegung der bislang sieben Verbände zu nur noch einem Gremium. „Wir verlangen von der Politik, dass niemand durch den Rost fällt“, sagte Uwe Groeneveld, Betriebsratschef beim Ersatzkassenverband VdAK, am Mittwoch in Berlin.

Bislang gibt es für jede der verschiedenen Kassenarten – von den Betriebs- über die Innungs- bis zu den Allgemeinen Ortskrankenkassen – einen eigenen Verband. Die meisten sind öffentliche Körperschaften. Union und SPD planen nun, die Belange der 250 Kassen von nur noch einem Verband vertreten zu lassen. Groeneveld sagte, anders als von Ministerin Ulla Schmidt (SPD) geplant werde dies keine Einsparung von 350 Millionen Euro bringen. „Wir wollen nicht das Bauernopfer für die populistische Aussage der Ministerin werden“, befand er. Die Arbeit müsse weiterhin erledigt werden. Überschneidungen zwischen den Verbänden gebe es nicht – die Betriebskassen kümmerten sich etwa um die Arzneiversorgung, die Ersatzkassen um Pflege und Krankenhäuser. „Wir sind keine Besitzstandswahrer, wir kämpfen aber um unsere Arbeitsplätze.“ Ob die Verbandsexperten bei der neuen Einheitsorganisation unterkämen, sei ungewiss.

Den Plan, die bisherigen Verbände in eine Gesellschaft bürgerlichen Rechts zu überführen, lehnte Groeneveld ab. „Das wäre eine verkappte Beschäftigungsgesellschaft, die die Leute nach einem Jahr in die Arbeitslosigkeit entlässt. Das ist weniger, als die Politik bei BenQ versucht“, sagte er mit Blick auf die angeschlagene Handy-Firma.

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