zum Hauptinhalt

Wirtschaft: Bessere Chancen für solide Nebenwerte

Zwei Jahre nach dem Start des Neuen Marktes für wachstumsstarke Computer-, Software oder Biotechnologie-Aktien versucht die Deutsche Börse AG (DBAG) mit der Einführung eines neuen Marktsegments, der Börse mehr Attraktivität zu verleihen.Der Smax (Small Cap Exchange) soll nach dem Willen der DBAG zu einem Qualitätssegment werden, bei dem größere Liquidität und mehr Transparenz das Interesse der Anleger für die dort vertretenen Werte deutlich steigert.

Zwei Jahre nach dem Start des Neuen Marktes für wachstumsstarke Computer-, Software oder Biotechnologie-Aktien versucht die Deutsche Börse AG (DBAG) mit der Einführung eines neuen Marktsegments, der Börse mehr Attraktivität zu verleihen.Der Smax (Small Cap Exchange) soll nach dem Willen der DBAG zu einem Qualitätssegment werden, bei dem größere Liquidität und mehr Transparenz das Interesse der Anleger für die dort vertretenen Werte deutlich steigert.Auch weniger wachstumskräftige, aber gleichwohl sehr solide Unternehmen, die schon Jahre oder Jahrzehnte mit Erfolg im Geschäft sind sollen bessere Börsenchancen haben.

Voraussetzung für die Aufnahme in den Smax ist eine Zulassung an der Frankfurter Wertpapierbörse zum Amtlichen Handel oder zum Geregelten Markt.Unternehmen, die im Smax notiert sind, dürfen nicht gleichzeitig zum M-Dax, also den 70 wichtigsten Nebenwerten, oder zum Neuen Markt gehören.Um in den Smax aufgenommen zu werden, müssen die Unternehmen eine Reihe von Aufnahmekriterien erfüllen

Die Smax-Firmen müssen einen Drei-, Sechs- und Neumonatsbericht sowie einen Jahresabschluß vorlegen.Die Quartalsberichte sind spätestens zwei Monate nach Abschluß der Berichtsperiode zu veröffentlichen.Vier Monate nach Abschluß des Geschäftsjahres muß der Jahresabschlußbericht vorliegen.

Um den Handel mit den Papieren auf Trab zu halten, werden die Banken für jede Smax-Aktie einen Betreuer einsetzen, sogenannte Designated Sponsors, die auch an schwachen Tagen für angemessene Kurse sorgen sollen.Mindestens ein Kreditinstitut oder Finanzdienstleister kann als "Sponsor" beauftragt werden.Aufgabe der Betreuer ist es, auf Anfrage oder auf eigene Initiative verbindliche Kauf- und Verkaufsangebote in das elektronische Orderbuch einzutragen.Dadurch erhöht sich die Liquidität des betreuten Wertes.

Der Anteil der frei handelbaren Aktien (free float) muß mindestens 20 Prozent betragen.Die Deutsche Börse empfiehl 25 Prozent oder mehr.Je höher dieser Anteil sei, desto höher sei auch die Liquidität und die Attraktivität der Aktie für Investoren.

Die Emittenten müssen den Übernahmekodex anerkennen, der klare Rahmenbedingungen für transparente, faire und anlegerfreundliche Firmenübernahmen schafft.

Vorstände und Aufsichtsräte müssen einmal im Jahr ihren Aktienbesitz am eigenen Unternehmen offenlegen.

Die Börse wirbt mit Anzeigen, mit Präsentation im In- und Ausland und im Internet (www.smax.de) für das neue Börsensegment.91 Unternehmen werden am kommenden Montag unter dem Smax-Dach starten.Um die durchschnittliche Kursentwicklung im Smax darzustellen, wird die Deutsche Börse zwei neue Indizes einführen: bereits am Montag wird der Smax-All-Share-Index berechnet, der sämtliche Unternehmen in dem neuen Segment umfaßt.In Kürze soll dann der S-Dax für die 100 größten deutschen Small Caps des Segments hinzukommen.Die Zusammensetzung des S-Dax wird quartalsweise überprüft und gegebenenfalls verändert.

Gleich drei Firmen feiern am Montag Doppel-Premiere: Die Papiere des Spielpuppenherstellers Zapf Creation, des Filterspezialisten Heinkel und des Beratungsunternehmens Knorr Capital Partner gehen als Smax-Werte an die Börse.Aus Berlin stammen bislang nur zwei Unternehmen, die im neuen Börsensegment notiert sein werden: Herlitz und Berliner Elektro.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false