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Von Berlin in die Welt. Die zweitgrößte deutsche Fluggesellschaft baut ihr Streckennetz weiter aus. Foto: dapd

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Billig Flieger: Air Berlin - Nonstop nach New York

Air Berlin fliegt ab Mai 2011 vier Mal pro Woche von Berlin-Tegel in die Metropole an der US-Ostküste.

Berlin – Deutschlands zweitgrößte Fluggesellschaft Air Berlin macht den amerikanischen Airlines Delta und Continental auf der Strecke von Berlin nach New York Konkurrenz: Ab Mai 2011 bietet die deutsche Fluglinie viermal pro Woche einen Direktflug von Tegel zum Kennedy-Airport JFK an. Delta und Continental Airlines fliegen seit 2005 täglich direkt von Berlin nach New York – im Winter jedoch nur fünfmal pro Woche. Der deutsche Marktführer Lufthansa hatte kurz nach den Terroranschlägen vom 11. September 2001 seine Flüge von Berlin nach Washington eingestellt.

„Mit der neuen Flugverbindung stärkt Air Berlin ihre Position in Berlin nachhaltig. Der Nonstop-Flug von Berlin nach New York ist sowohl im Hinblick auf die Eröffnung des BBI als auch auf die Vollmitgliedschaft von Air Berlin im Luftfahrtbündnis Oneworld, die für Anfang 2012 vorgesehen ist, ein weiterer wichtiger Schritt“, sagte Air-Berlin-Chef Joachim Hunold in New York. Schon ab November dieses Jahres will Air Berlin mit American Airlines und Finnair Verbindungen unter gemeinsamen Flugnummern anbieten. Mit American Airlines könne man so die Drehkreuze auf beiden Seiten des Atlantiks verbinden, sagte Hunold. Die Fluggesellschaft bietet etwa ab New York, Miami und Los Angeles Anschlüsse nach Nord-, Mittel- und Südamerika an. Und Hunold sucht nach weiteren Partnern: „Für nächsten Sommer gucken wir uns Iberia und British Airways an.“

2012 soll die Integration in die Luftverkehrsallianz Oneworld folgen, in der Fluggesellschaften wie American Airlines, British Airways, Cathay Pacific und Iberia zusammenarbeiten. Mit Air Berlin wächst Oneworld auf 14 Airlines, die rund 9500 tägliche Flüge zu nahezu 900 Städten in fast 150 Ländern bieten. Durch ein solches Bündnis wollen die Fluggesellschaften Kosten sparen und sich gegenseitig Kunden vermitteln.

Die Industrie- und Handelskammer (IHK) Berlin sieht die neue Direktverbindung als großen Gewinn für die Region. Sie werde für Berlin ein wichtiger Schritt auf dem Weg zu einer internationalen Luftverkehrsdrehscheibe sein, hieß es in einer Mitteilung. „Dass künftig von Berlin aus drei Fluggesellschaften direkt nach New York fliegen, belegt die wachsende internationale Bedeutung unserer Stadt“, sagte Christian Wiesenhütter, stellvertretender Hauptgeschäftsführer der IHK Berlin. Auch Luftfahrtexperte Gerd Pontius hält die neuen Direktflüge für sinnvoll. „Die Bedienung von Strecken mit hohem Anteil an Geschäftsreisenden ist für Air Berlin deutlich attraktiver geworden“, sagte er. In der Krise habe die Fluggesellschaft Geschäftskunden gewonnen, die den etablierten Airlines wie Lufthansa den Rücken gekehrt hätten. Auch bei der Auslastung sieht Pontius kein Problem: „Statistiken zeigen, dass die Nachfrage auf Strecken wie Berlin–New York deutlich steigt“.

Die amerikanischen Airlines nehmen die neue Konkurrenz gelassen. Delta sei daran gewöhnt, in einer Industrie mit starkem Wettbewerb zu arbeiten. „Derzeit gibt es keine Pläne, unsere fünf wöchentlichen Boeing-767-300-Flüge auf dieser Strecke zu reduzieren“, sagte Thomas Brandt, Vertriebschef für die Schweiz und Deutschland, dem Tagesspiegel. Auch Continental ist nach Worten eines Sprechers zuversichtlich „ein Marktführer auf dieser Strecke zu bleiben“.

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