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Billig Flieger: Easyjet erklärt Ausfälle mit Streiks

Die zuletzt von Verbraucherschützern, Gewerkschaften und Politikern heftig kritisierte Billigfluggesellschaft Easyjet hat die gehäuften Verspätungen und Ausfälle in ihrer Flotte verteidigt.

Berlin - „Seit Jahresbeginn ist die Lage extrem“, sagte Thomas Haagensen, Geschäftsführer von Easyjet Deutschland dem Tagesspiegel. Er verwies auf den besonders harten Winter und die vielen Streiks von Fluglotsen und Bodenpersonal in Europa. Auf die Frage, warum Easyjet offenbar stärker davon betroffen war als andere Fluglinien, erklärte er, dass Easyjet ein sehr dichtes Streckennetz habe und 95 Prozent der Flüge über die Lufträume Frankreichs, Spaniens, Italiens und Griechenlands führten. Dort habe es besonders viele Streiks gegeben.

Seitens der Gewerkschaft Verdi geäußerte Behauptungen, Easyjets dünne Personaldecke sei mitverantwortlich für die Ausfälle, wies Haagensen zurück. Vergangenen Sommer, als es nicht so viele Streiks gab, seien deutlich weniger Flüge ausgefallen. Vermutungen von Fahrgastverbänden, Easyjet sage Flüge unter fadenscheinigen Begründungen spontan ab, wenn nicht genügend Tickets verkauft worden sind, nannte Haagensen „absurd“. „Unsere Auslastung beträgt im Schnitt 85 bis 90 Prozent. Wir sind eine Airline, wir wollen fliegen“. Haagensen verwies weiter darauf, dass Easyjet seit dem 1. Juni drei zusätzliche Flieger samt Mannschaft gechartert habe. Ab kommenden Sonntag komme eine weitere hinzu. Auch sollen die Mannschaften an Wachstumsstandorten wie London, Basel und Berlin verstärkt werden. In Berlin werde die Mitarbeiterzahl in den kommenden Wochen um 20 auf 320 Mitarbeiter steigen.

Trotz der Flugverbote nach dem Vulkanausbruch im April konnte Easyjet im jüngsten Geschäftsquartal seinen Umsatz steigern. Für das Gesamtjahr erwartet das Management einen Vorsteuergewinn von 100 bis 150 Millionen britischen Pfund (119 bis 179 Millionen Euro), wie das Unternehmen am Mittwoch mitteilte. In der Zeit von April bis Juni steigerte Easyjet seinen Umsatz um 5,3 Prozent auf 759 Millionen Pfund. Damit wuchsen die Einnahmen stärker als die Zahl der Fluggäste, die um 3,5 Prozent auf 12,3 Millionen zulegte.

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