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BÖRSEN Ausblick: Angsthasen vs. Frohnaturen

Frankfurt am Main - Am Wochenbeginn noch ein neues Jahreshoch mit 7442 Punkten, dann ging es bis Donnerstag bergab, bevor sich der Deutsche Aktienindex Dax zum Wochenschluss wieder leicht erholte. Trotzdem: Mehr als drei Prozent hat das Börsenbarometer im Wochenverlauf eingebüßt – wegen Gaddafi und den deutlich gestiegenen Ölpreisen.

Frankfurt am Main - Am Wochenbeginn noch ein neues Jahreshoch mit 7442 Punkten, dann ging es bis Donnerstag bergab, bevor sich der Deutsche Aktienindex Dax zum Wochenschluss wieder leicht erholte. Trotzdem: Mehr als drei Prozent hat das Börsenbarometer im Wochenverlauf eingebüßt – wegen Gaddafi und den deutlich gestiegenen Ölpreisen. Auch die nicht überall rosigen Aussichten bei Großkonzernen, die in den letzten Tagen ihre Bilanzen aufgetischt haben, gingen vielen Anlegern gegen den Strich. Die Folge: Sie verkauften und kassierten damit erst einmal die ansehnlichen Gewinne, die sie in den letzten Monaten eingesammelt haben.

Viele der Bullen, also der Optimisten an der Börse, hätten die Seiten gewechselt und sich den pessimistisch gestimmten Bären angeschlossen, berichtet Joachim Goldberg vom Analysehaus Cognitrend. Die Frankfurter Börse misst regelmäßig die Stimmung unter den Anlegern. Und die war Goldberg zufolge in den letzten Tagen so schlecht wie zuletzt im August 2010. Trotzdem sieht Goldberg keinen Anlass zur Sorge. Die Marktteilnehmer seien gegen politisches Ungemach abgesichert. Sie lauerten schon auf einen Wiedereinstieg.

„Die Entwicklung ist nicht kritisch“, glaubt auch Roger Peters vom Handelshaus Close Brother Seydler. Die Unternehmenszahlen könnten sich weiter sehen lassen. „Die aktuellen Kursrückgänge bieten Einstiegschancen“, sagt Markus Wallner von der Commerzbank. „Korrektur hin oder her, die Hausse hat weiter Bestand“, sagt auch Christian Henke von der WestLB. Sogar der Dax-Rekord von 8153 Punkten aus dem Jahr 2007 könne wieder in den Blick geraten.

Freilich: Auch viele, die sich weiter zum Lager der Optimisten zählen, raten zum genauerem Hinschauen. Sie verweisen auf die höhere Inflation, möglicherweise in der zweiten Jahreshälfte steigende Leitzinsen und einem länger anhaltenden hohen Ölpreis von mehr als 100 Dollar pro Fass. Der Aktienaufschwung müsse noch nicht zu Ende sein, betont dagegen Martin Hüfner von Assenagon Asset Management. Er spricht von einer Reifeprüfung für Aktien. Die Anleger jedenfalls sollten sich bescheidenere Kursziele setzen.

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