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BÖRSEN Ausblick: Ein ruhiges Tänzchen

Ein verrückter Börsentag wurde es nicht. Weder schossen die Kurse nach oben noch stürzten sie ab.

Ein verrückter Börsentag wurde es nicht. Weder schossen die Kurse nach oben noch stürzten sie ab. Der Hexensabbat wurde am Freitag zu einem ruhigen Tänzchen, obwohl der Name suggeriert, dass es hoch hergehen sollte. Vier Mal im Jahr am jeweils vorletzten Freitag des Quartals kommt es zum Hexensabbat. Es ist der Tag der Abrechnung, an dem viele Wetten etwa auf den Dax eingelöst werden müssen. Dabei geht es nicht direkt um Aktien, sondern um Derivate. Ein Geschäft nur für Profis, das eher an ein Kasino erinnert. Doch beim Dax tat sich nicht viel. Die Marke von 5700 Punkten konnte er aber verteidigen und schloss mit einem Abschlag von 0,5 Prozent bei 5701 Punkten. Im Wochenverlauf büßte der Dax damit knapp fünf Prozent an Wert ein.

Aber auch private Anleger haben wahrlich schon bessere Zeiten gesehen. Die Staatsschuldenkrise in Euro-Land harrt ihrer Lösung. Die Wirtschaftsaussichten sind bescheiden. Christine Lagarde, Chefin des Internationalen Währungsfonds, warnt sogar vor einer großen Depression. Dazu kommt die Ratingabstufung von zahlreichen Großbanken, unter anderem auch der Deutschen Bank.

Es wachsen Zweifel, ob der Dax das Jahr 2011 wenigstens oberhalb der Marke von 6000 Punkten abschließen kann. Wichtige Nachrichten wird es in den verbleibenden neun Handelstagen kaum noch geben. Die Experten der DZ Bank halten dies für einen günstigen Zeitpunkt, in den Markt einzusteigen, denn der Dax sei derzeit sehr günstig bewertet. Aktien sind also derzeit vergleichsweise billig. Zudem berichteten wichtige Branchen wie etwa die Chemie oder die Elektroindustrie von vollen Auftragsbüchern und erwarten auch 2012 gute Geschäfte. Solange sich die Stimmung nicht verbessere, glaubt dagegen Alexander Lukas von der Berliner Weberbank, könnte der Aktienmarkt schwach bleiben. Eine Jahresendrallye ist nach seiner Ansicht längst abgesagt.

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