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BÖRSEN Ausblick: Einsteigen, bitte!

Anleger wollen den Aufschwung nicht verpassen

Dividenden in Höhe von 31 Milliarden Euro und damit fast ein Drittel mehr als vor Jahresfrist, im ersten Quartal ein um mehr als 60 Prozent höherer Vorsteuergewinn der 30 größten börsennotierten Konzerne in Deutschland als vor Jahresfrist – das Umfeld für die Börse sieht gut aus. Und die Konjunktur verleiht den Unternehmen weiteren Schwung: Die deutsche Wirtschaft legte von Januar bis März um 1,5 Prozent gegenüber dem Vorquartal zu, gegenüber dem ersten Vierteljahr 2010 sogar um 5,2 Prozent.

Zeitweise lugte der Deutsche Aktienindex (Dax) zum Wochenschluss wieder über die Marke von 7500 Punkten. Allerdings: Wirklich bewegt hat sich das Börsenbarometer in der abgelaufenen Woche nicht. Da macht sich die Diskussion um die Staatsschuldenkrise in Euroland bemerkbar. Und vor allem die Probleme Griechenlands. „Viele Marktteilnehmer sind nervös“, sagt Christin Stock vom Analysehaus Cognitrend. Markt und Stimmung stünden in einem Missverhältnis. Besonders bei Privatanlegern hat zudem die Katastrophe in Japan für Zurückhaltung gesorgt: Anteile an Aktienfonds in Milliardenhöhe wurden im ersten Quartal verkauft, meldet der Fondsverband BVI. Dies eröffnet aber auch Chancen. Wer den Dax-Zug nicht verpassen will, steigt bei leichten Kursrücksetzern wieder ein und gibt den Kursen neuen Schwung. „Wir empfehlen, das Kursniveau zum Einstieg oder Zukauf zu nutzen“, heißt es bei der DZ Bank. Die Bewertung der Aktien sei niedrig, von einer Blase sei nichts zu sehen. Bei 7700 Punkten sieht sie den Dax in einem Jahr.

Warnende Stimmen dringen nach wie vor nur schwach durch. Seit Wochen hebt Markus Reinwand von der Helaba den Finger, die Entwicklung der Kurse aber hat dies nicht bestätigt. Aber der Analyst lässt sich davon nicht beirren. Die Spitze des Gewinnzyklus bei den Unternehmen sei erreicht, meint er, mittelfristig zeichneten sich stagnierende bis rückläufige Unternehmensergebnisse ab. Viele Anleger interessiert das nicht. Nach wie vor ist viel Geld auf der Suche nach lukrativen Anlagemöglichkeiten. Angesichts niedriger Zinsen sind Alternativen zu (deutschen) Aktien weiter rar.

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