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BÖRSEN Ausblick: Viel Nervosität

Anleger halten sich vor der Berichtssaison zurück.

Frankfurt am Main - Die rosigen Börsenzeiten sind erst einmal vorbei. Den Start ins zweite Quartal haben sich viele Börsianer anders vorgestellt. 7000 Punkte sind weit aus dem Blick geraten, am letzten Handelstag vor Ostern konnte der Deutsche Aktienindex Dax zeitweise nicht einmal die Marke von 6700 Punkten halten. Dabei gibt es keine neuen Nachrichten, die die Talfahrt wirklich begründen könnten, abgesehen vom hohen und eher weiter steigenden Ölpreis. Gleichzeitig sind die Konjunkturprognosen alles andere als schlecht. Das deutsche Institut für Wirtschaftsforschung DIW etwa erwartet nach einem Wachstum von einem Prozent in diesem Jahr für 2013 wieder ein kräftiges Plus von 2,4 Prozent. Und die großen deutschen Autohersteller melden für das erste Quartal Rekorde beim Absatz.

„Zweifel an der Nachhaltigkeit der Konjunktur- und Aktienmarkterholung sind wieder auf dem Vormarsch“, analysiert Markus Reinwand von der Helaba die Lage. „Die Nervosität ist zurückgekehrt.“ Vermutlich ist es etlichen Börsianern in den ersten drei Monaten zu schnell nach oben gegangen, auch wenn das Wort Blase kaum jemand in den Mund nimmt. Die allermeisten Experten halten deutsche Aktien für fair, wenn nicht sogar für unterbewertet. Aber nach Ansicht von Reinwand brauchen viele Investoren harte Daten, um wieder Zuversicht zu schöpfen.

Harte Daten kommen mit den Quartalsberichten der Unternehmen. Der US- Konzern Alcoa macht nach Ostern den Anfang. Viele Bären, die Pessimisten an der Börse, könnten dann schlecht dastehen. Denn die, sagt Christin Stock von der Analysefirma Cognitrend, hätten auch bei den deutlich tieferen Kursen der letzten Tage nicht zugriffen. Damit könnten sie den Aufschwung an der Börse erneut verpassen. „Eine Korrektur ist aber kein Risiko, sondern eine Chance. Nervosität ist also fehl am Platz“, ist in Richtung der Pessimisten auch zu hören. Geht es nach der DZ Bank, dann liegen die Bären allerdings richtig. Die Banker erwarten kaum erbauliche Quartalsberichte und sind auch für den Rest des Jahres vorsichtig. Ihre Dax-Prognose: 6500 Punkte Ende Juni, 6600 Punkte zum Jahresende.

Die Bullen dagegen, die Optimisten, setzen nicht nur auf die wieder bessere Konjunktur, sondern auch darauf, dass endlich wieder Unternehmen neu an die Börse kommen. Hierzulande stehen mit Evonik, Talanx, Schiesser und Osram keinesfalls kleine und unbekannte, sondern nach Ansicht von Jürgen Meyer von SEB Assetmanagement auch durchaus interessante Kandidaten in den Startlöchern.

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