zum Hauptinhalt

Wirtschaft: Börsenausblick: Investoren hoffen auf eine weitere Zinssenkung

Für das herausragende Ereignis dieser Börsenwoche wird wieder einmal die amerikanische Notenbank (Fed) sorgen. Am Dienstag entscheiden Fed-Chef Alan Greenspan und seine Kollegen über ihren geldpolitischen Kurs.

Für das herausragende Ereignis dieser Börsenwoche wird wieder einmal die amerikanische Notenbank (Fed) sorgen. Am Dienstag entscheiden Fed-Chef Alan Greenspan und seine Kollegen über ihren geldpolitischen Kurs. Die Mehrheit der Volkswirte erwartet eine weitere Zinssenkung um einen Viertel Prozentpunkt. Die US-Notenbank hat in diesem Jahr bereits zehn Mal die Leitsätze um insgesamt 4,5 Prozentpunkte gesenkt.

Mit größerer Spannung als auf den eigentlichen Zinsbeschluss dürften die Anleger aber auf Aussagen zum Thema Wirtschaftsentwicklung warten. Sollte Greenspan andeuten, dass sich die US-Konjunktur bereits stabilisiert, würde der Optimismus der Anleger neue Nahrung bekommen. Zuletzt hatten einige positive US-Konjunkturdaten für ein schnelles Ende der Konsolidierung an den Aktienbörsen gesorgt. In den USA konnten die Indizes sogar wichtige Widerstandsmarken nach oben durchbrechen.

Eine Zinssenkung in den USA könnte auch an den Rentenmärkten nach den deutlichen Einbußen der vergangenen Woche für etwas Unterstützung sorgen. Allerdings geht die DZ Bank davon aus, dass sich kurz vor Jahresschluss kaum noch Anleihe-Käufer finden werden und sich die Marktschwäche deshalb fortsetzt. Am Freitag fiel der Bund-Future, das wichtigste Barometer für europäische Staatsanleihen, unter die Marke von 108 Punkte.

Der S&P-500-Index an der Wall Street kletterte im Wochenvergleich um 1,7 Prozent, die Technologiewerte an der Nasdaq sogar um 6,4 Prozent. Der Euro-Stoxx-50 für die wichtigsten Werte der Euro-Zone stieg um 3,7 Prozent und der Deutsche Aktienindex (Dax) um 4,2 Prozent. Damit hat der Dax seit seinem Tief am 21. September rund 40 Prozent gutgemacht. Doch trotz dieser beeindruckenden Performance bewegen sich die Märkte noch immer im Spannungsfeld zwischen kurstreibendem Konjunkturoptimismus und der Furcht vor einer länger als erwartet andauernden Rezession. Die Hoffnung auf eine Erholung der Weltwirtschaft früh im kommenden Jahr stützt sich vor allem auf die gesunkenen Ölpreise, die weltweit niedrigen Zinsen und die Programme zur Belebung der US-Konjunktur.

Allerdings zeigt trotz dieser positiven Überraschungen die Mehrzahl der Konjunkturindikatoren in der EU noch immer abwärts. So liegt der Einkaufmanager-Index für das verarbeitende Gewerbe in der Eurozone weiter unter der Marke von 50 Punkten und signalisiert damit einen Rückgang der Geschäftstätigkeit. Das Vertrauen von Industrie und Konsumenten in der EU ging im November kräftig zurück. Der Rückgang der deutschen Industrieaufträge im Oktober zeigt in die gleiche Richtung.

mm

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false