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Export: Brüderle sieht Chancen in China

Bundeswirtschaftsminister Rainer Brüderle sieht für den deutschen Mittelstand Chancen auf gute Geschäfte in China. Der Minister will den Dialog mit Peking intensiveren.

Peking - „China braucht Strategien der Ressourceneffizienz“, sagte er am Sonntag in Peking. Die deutsche Wirtschaft sei gerade in diesem Bereich weltweit führend und pflege eine vertrauensvolle Zusammenarbeit mit China. „Wir haben ein Riesenansehen als faire, seriöse Partner.“ Der Besuch in Peking ist Brüderles erste Auslandsreise als Bundeswirtschaftsminister und zugleich die erste Chinareise eines Mitglieds der neuen Regierung. Brüderle hob hervor, dass sich China stark für die deutsche Einheit eingesetzt habe. Er strebe künftig mindestens einmal im Jahr eine breitere Diskussion mit seinem chinesischen Amtskollegen Chen Deming an, der seinen Gegenbesuch in Berlin bereits zugesagt habe.

Der neue Minister, der 1987 erstmals nach China gereist ist und inzwischen gut ein Dutzend Besuche absolviert hat, beurteilt den Ton der Gespräche heute als viel direkter als früher. „Es ist eine offene, relativ unkomplizierte Gesprächslage.“ China agiere pragmatisch, wie sich etwa in der Finanzkrise zeige. Brüderle sagte, er werde die Frage der Menschenrechte „in einer geeigneten Form“ ansprechen. Dazu gibt es am heutigen Montag Gelegenheit, wenn er den Vize-Ministerpräsidenten Wang Qishan trifft.

Brüderle sagte, er erkenne bei seinen Gesprächspartnern zunehmendes Interesse an der Zusammenarbeit auch mit kleinen und mittleren Firmen. „Der Handel und Austausch von Investitionen kann keine Einbahnstraße sein.“ Daher sei es wichtig, die sogenannte Doha-Runde zum Abbau von Handelsschranken zum Erfolg zu führen.

Vor dem heutigen Beginn des Klimagipfels in Kopenhagen mahnte Brüderle, China müsse sich am Klimaschutz beteiligen. „Ohne China wird es keine umfassende Lösung geben.“ Das Land, das zusammen mit den USA die meisten Treibhausgase ausstößt, will keine bindenden Klimaziele unterschreiben, sondern bietet an, den Energieverbrauch gemessen an der Wirtschaftsleistung zu senken.

BASF-Chef Jürgen Hambrecht, der zu Brüderles Delegation gehört, zeigte sich kritischer. Die Energieeffizienz pro Jahr um 2,5 Prozent steigern zu wollen, sei „viel zu wenig“. An der Reise nahmen eine Reihe von Unternehmern und Managern teil, darunter Siemens-Chef Peter Löscher und Deutsche-Bank-Vorstand Jürgen Fitschen. Moritz Döbler

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