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Wirtschaft: Bundesbank-Chef will Zinssenkung

(mak/HB). Bundesbankpräsident Ernst Welteke hat sich indirekt für eine Senkung der EuroLeitzinsen von derzeit 3,25 Prozent ausgesprochen.

(mak/HB). Bundesbankpräsident Ernst Welteke hat sich indirekt für eine Senkung der EuroLeitzinsen von derzeit 3,25 Prozent ausgesprochen. Mit Blick auf die nächste Sitzung des Rates der Europäischen Zentralbank (EZB) am 5. Dezember sagte er dem „Handelsblatt“: „Wenn wir auf mittlere Frist keine negativen Aspekte für die Preisentwicklung sehen, könnten wir möglicherweise einen Zinsschritt tun, um damit vielleicht auch psychologisch ein insgesamt verbessertes Klima zu schaffen.“

Dass sich ein EZB-Ratsmitglied im Vorfeld einer Sitzung so deutlich äußert, ist ungewöhnlich. Damit scheint eine Zinssenkung am 5. Dezember beschlossene Sache zu sein. Im Unterschied zur US-Notenbank, die nach mehreren Zinsschritten zuletzt Anfang dieses Monats den Leitzins auf 1,25 Prozent gesenkt hat, liegt der Euro-Leitzins seit gut einem Jahr unverändert bei 3,25 Prozent. In den vergangenen Wochen war der Druck aus Politik und Wirtschaft auf die EZB gewachsen, die Zinsen zu senken.

„Insgesamt hat sich das Preisklima gegenüber der vergangenen Sitzung weiter entspannt“, urteilte Welteke. „Jetzt wird es sicher eine Abwägung geben, ob der Zeitpunkt für eine Zinssenkung gekommen ist, und wenn ja, ob um 25 oder 50 Basispunkte.“ Das Argument, dass der Schritt wegen der Wirkungsverzögerung der Geldpolitik zu spät kommen könnte, spreche nicht direkt gegen eine Lockerung. „Worauf es im Augenblick ankommt, ist ein psychologisches Signal.“

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