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Finanzen: Bundesbankpräsident warnt vor hohen Tarifabschlüssen

Nach Ansicht von Bundesbankpräsident Axel Weber müssen Reformen und mäßige Lohnpolitik "unbedingt fortgesetzt werden". Außerdem forderte Weber von der Bundesregierung größere Sparanstrengungen.

Hamburg - Im Interview mit der "Bild"-Zeitung warnte Weber vor zu hohen Tarifabschlüssen. Wichtiger als eine Erhöhung der Einkommen sei es, dass mehr Menschen Arbeit haben. Mehr Einstellungen seien aber nur möglich, wenn Arbeit nicht noch teurer werde. "Die Reformen und die mäßige Lohnpolitik müssen unbedingt fortgesetzt werden", sagte er.

"Subventionen überprüfen"

Der Präsident der Bundesbank forderte die Bundesregierung zu größeren Sparanstrengungen auf: "Alle Subventionen gehören viel stärker auf den Prüfstand." Er kritisierte die bisherige Haushaltspolitik der Großen Koalition. "Wir hätten uns gewünscht, dass die Politik die Finanzen gleichmäßiger saniert, mehr auf der Ausgaben- und weniger auf der Einnahmenseite unternimmt."

Weber zeigte sich optimistisch, dass sich das Wirtschaftswachstum in Deutschland weiter fortsetzen werde: "Ich halte es für möglich, dass wir beim Wachstum dieses Jahr eine Zwei vor dem Komma haben werden." Die Erholung sei auch am Arbeitsmarkt angekommen.

Die Mehrwertsteuer-Erhöhung zum 1. Januar werde allerdings "dem Aufschwung einen Dämpfer verpassen", sagte Weber. Dadurch werde die Kaufkraft der Haushalte weiter eingeschränkt. Auch die Energiepreise könnten sich weiter verteuern. "An dieser Front kann man leider noch keine Entwarnung geben", sagte er der Zeitung. (tso/AFP)

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