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Die Sonne geht am im Hamburger Hafen hinter Kränen zur Containerverladung unter.

© Axel Heimken/dpa

Konjunktur: Bundesregierung senkt Wachstumsprognose für 2018 leicht

Das Bruttoinlandsprodukt soll voraussichtlich um 2,3 Prozent steigen - 0,1 Punkte weniger als in der Prognose vom Jahresbeginn. "Die Konjunktur bleibt schwungvoll", sagt Wirtschaftsminister Altmaier.

Die Bundesregierung hat ihre Wachstumsprognose für das laufende Jahr leicht gesenkt: Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) werde 2018 um 2,3 Prozent und 2019 um 2,1 Prozent zulegen, heißt es in der Frühjahrsprognose der Regierung, die Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) am Mittwoch in Berlin präsentierte. Damit wurde der Ausblick für dieses Jahr leicht gesenkt, im Januar war die Bundesregierung in ihrem Jahreswirtschaftsbericht noch von einem Anstieg von 2,4 Prozent ausgegangen.

Das Wirtschaftsministerium ist damit für beide Jahre optimistischer als die führenden Forschungsinstitute, die 2,2 und 2,0 Prozent erwarten. "Die deutsche Konjunktur bleibt weiter schwungvoll, der Aufschwung geht weiter", sagte Altmaier.

Die Zahl der Beschäftigten soll bis zum nächsten Jahr um rund eine Million zunehmen, die Arbeitslosigkeit auf ein Rekordtief sinken. "Das sind wichtige Schritte auf dem Weg hin zur Vollbeschäftigung", sagte Altmaier weiter.

Auch dürften die Einkommen merklich zunehmen. Eine Überhitzung der Wirtschaft sei nicht erkennbar. Garant für den Aufschwung bleibt demnach der Konsum, der in beiden Jahren kräftiger wachsen soll als 2017. Auch blieben deutsche Waren und Dienstleistungen im Ausland gefragt. "Unsere Exportwirtschaft behauptet sich erfolgreich in einer Weltwirtschaft, die lebhaft wächst", sagte Altmaier. Die Unternehmen würden wieder kräftig in neue Maschinen und Anlagen investieren. Die Bauinvestitionen dürften angesichts niedriger Zinsen und einer hohen Nachfrage rege bleiben, doch stoße die Baubranche zunehmend an Kapazitätsgrenzen.

Der von US-Präsident Donald Trump kritisierte deutsche Handelsüberschuss wird den Prognosen zufolge bis 2019 sinken. Mit 7,5 Prozent des Bruttoinlandsproduktes fiele der Leistungsbilanzüberschuss dann so gering aus wie zuletzt 2014.

Die EU-Kommission sieht allerdings schon Werte von mehr als sechs Prozent als stabilitätsgefährdend an, da Ländern mit hohen Überschüssen welche mit enormen Defiziten gegenüberstehen.

Wenige Tage vor dem Besuch von Bundeskanzlerin Angela Merkel bei Trump dürfte diese Prognose im Weißen Haus auf Interesse stoßen: Denn ein wichtiger Kritikpunkt Trumps ist der Exportüberschuss. Es wird erwartet, dass dies Thema der Gespräche mit Merkel am Freitag sein wird. Die Frühjahrsprojektion dient den Steuerschätzern als Vorlage für ihre Hochrechnungen, die im Mai anstehen. Diese wiederum geben den Rahmen für die Aufstellung der öffentlichen Haushalte von Bund, Ländern, Gemeinden und Sozialversicherungen vor.

(AFP/Reuters)

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