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Wirtschaft: Continental verhandelt mit Ex-Angreifer

Offenbar Gespräche mit US-Beteiligungsgesellschaft

Frankfurt am Main - Der Übernahmekampf um Continental hat eine neue überraschende Wendung genommen. Nach Informationen des „Handelsblatts“ aus Bankenkreisen zählt zu den möglichen strategischen Interessenten und Finanzinvestoren, mit denen Conti derzeit spricht, nunmehr auch das US-Private-Equity-Haus Bain Capital. Der Zulieferkonzern sucht im Abwehrkampf gegen die Offerte von Schaeffler damit Rückendeckung bei einem früherem Angreifer des Unternehmens.

Bain hatte dem Conti-Vorstand bereits 2006 ein milliardenschweres Übernahmeangebot gemacht. Doch die Conti-Manager lehnten ab. Einen feindlichen Übernahmeversuch wollten die Investoren damals nicht wagen – doch nun sind die Amerikaner in Sachen freundliche Gegenofferte offenbar wieder im Boot. Sprecher von Conti und Bain wollten die Informationen nicht kommentieren.

Conti greift damit bei seiner Suche auf einen alten Bekannten zurück. Denn der Finanzinvestor, der zusammen mit einem Konsortium aus Goldman Sachs, KKR, Permira sowie General Capital Group (GCG), Conti übernehmen wollte, ist durch die damaligen Gespräche gut mit dem Unternehmen vertraut.

Die Abwehrfront um Conti gegen das feindliche Angebot des fränkischen Familienkonzerns Schaeffler gewinnt damit weiter an Konturen. Schaeffler hatte am 30. Juli gegen den Willen von Conti ein Übernahmeangebot von 70,12 Euro je Aktie für den dreimal größeren Autozulieferer aus Hannover vorgelegt und sich bereits den Zugriff auf 36 Prozent der Conti-Aktien gesichert. Conti lehnt die Offerte ab und will am Mittwoch in einer Aufsichtsratssitzung Farbe zu dem Angebot bekennen. Es gilt als sicher, dass die Offerte auf Basis einer unabhängigen Werteinschätzung als zu niedrig abgelehnt wird. Beraten wird Conti inzwischen von acht namhaften Finanzinstituten.

Neben den Gesprächen mit möglichen Investoren verfolgt Conti laut Finanzkreisen im Abwehrkampf gegen die Schaeffler-Gruppe auch noch andere Optionen. So erwägt der Konzern zum einen, eine Unternehmensübernahme gegen die Ausgabe von Aktien vorzunehmen, um die Pläne von Schaeffler zu durchkreuzen. Auch hierzu würden Gespräche mit mehreren Firmen laufen, hieß es. Eine weitere Option wäre, einen Staatsfonds als Interessenten zu finden. Investmentbanker räumten beiden Möglichkeiten aber nur geringe Chancen ein.hz/rob (HB)

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