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Wirtschaft: Cordes gibt sich geschlagen Metro-Chef verlässt

den Konzern 2012

Frankfurt am Main - Metro-Chef Eckhard Cordes gibt im Machtkampf um die künftige Führung des Handelskonzerns nun doch auf. Cordes habe dem Aufsichtsrat und den Mehrheitsgesellschaftern am Sonntag mitgeteilt, dass er für eine Verlängerung seines bis zum 31. Oktober 2012 laufenden Vertrags nicht mehr zur Verfügung stehe, teilte der Konzern mit. Aus Konzernkreisen verlautete, Cordes werde sein Amt nicht sofort niederlegen. „Er wird seinen Vertrag erfüllen, bis die Nachfolgeregelung geklärt ist.“

In dem Machtkampf hatte sich Großaktionär Haniel Mitte September überraschend hinter Cordes gestellt und für eine Verlängerung seines Vertrages ausgesprochen. Lange Zeit hatten die Zeichen auf einen Abschied des ehemaligen Daimler-Managers Cordes an der Metro-Spitze hingedeutet – doch der kämpfte um seinen Posten. Im November sollte der Aufsichtsrat über eine Vertragsverlängerung für Cordes beraten.

Cordes erklärte in einer Pressemitteilung, er sei durch die Vorkommnisse der vergangenen Wochen und Monate zu dem Schluss gekommen, „dass eine vertrauensvolle Basis für einen Verbleib an der Spitze der Metro AG nicht mehr gegeben ist. So sind – durch welche Seite auch immer getrieben – immer wieder Spekulationen zu meiner Vertragsverlängerung in die Öffentlichkeit gelangt, die sowohl dem Unternehmen als auch den Mehrheitsgesellschaftern und meiner Person zu schaden drohten.“ Haniel dankte Cordes am Sonntag in einer Stellungnahme für seine „herausragenden Leistungen für Metro“. „Wir respektieren den Schritt von Herrn Cordes“, sagte Haniel-Chef Jürgen Kluge.

Die öffentlich geführte Debatte um Cordes war lange aus dem Haniel-Umfeld angeheizt worden. Teile der Familie Haniel seien unzufrieden mit Cordes, hatte es geheißen, sie wünschten „einen Neuanfang“ an der Spitze der Metro. Unterstützung hatte Cordes dagegen vom zweiten Großaktionär, der Familie Schmidt-Ruthenbeck, erhalten. Deren Vertreter im Aufsichtsrat, Peter Küpfer, hatte sich demonstrativ hinter Cordes gestellt. Haniel ist mit einer Beteiligung von 34,24 Prozent der größte Einzelaktionär des Handelskonzerns, Schmidt-Ruthenbeck hält knapp 16 Prozent.rtr

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