zum Hauptinhalt

Autoindustrie: Daimler verdient wieder Geld

Daimler hat am Montag die Börse mit einem unerwarteten Quartalsgewinn überrascht. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) habe zwischen Juli und September bei 470 Millionen Euro gelegen, teilte das Unternehmen in Stuttgart mit.

Berlin - Daimler hat am Montag die Börse mit einem unerwarteten Quartalsgewinn überrascht. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) habe zwischen Juli und September bei 470 Millionen Euro gelegen, teilte das Unternehmen in Stuttgart mit. Vor allem die zuletzt arg gebeutelte Pkw-Sparte Mercedes-Benz Cars trug dazu mit einem Ebit von 355 Millionen Euro bei. Konzernweit erwirtschaftete Daimler einen Umsatz von 19,3 Milliarden Euro. „Auf den ersten Blick scheint alles besser als erwartet ausgefallen zu sein“, sagte ein Aktienhändler. „Die Zahlen sind einfach überdimensional gut.“ Die Daimler-Aktie sprang zeitweise um 7,7 Prozent nach oben bis auf 37,68 Euro – den höchsten Stand seit einem Jahr.

Auch im Nutzfahrzeuggeschäft zeigte sich Daimler am Montag optimistisch. Der Konzern ging mit seinem neuen Nutzfahrzeugzentrum im Süden Berlins offiziell ans Netz. In unmittelbarer Nachbarschaft zum künftigen Großflughafen BBI und der Autobahn A113 soll der neue Standort im Neudecker Weg 6 auf mehr als 62 000 Quadratmetern Spediteure und Transportfirmen mit umfangreichen Vertriebs-, Service- und Dienstleistungsangeboten anlocken. „Wenn jemand fragt, ob das die richtige Zeit ist, um ein neues Nutzfahrzeugzentrum zu eröffnen, dann lautet meine Antwort: eindeutig Ja“, sagte Andreas Renschler, im Daimler-Vorstand für das Geschäftsfeld Trucks and Buses zuständig. Mitten in der tiefsten Krise der Nutzfahrzeugbranche – der Markt ist in Europa um 45 Prozent eingebrochen – realisiert Daimler damit ein ambitioniertes Investitionsvorhaben. Der Konzern ließ sich das Zentrum einen „zweistelligen Millionenbetrag“ kosten, Details nannte Renschler nicht. Nach früheren Angaben des Bezirks Neukölln investierte Daimler 30 Millionen Euro.

„Es gebe Licht am Ende des Tunnels“, sagte der Daimler-Vorstand. „Unsere Auftragseingänge ziehen seit Mitte des Jahres wieder leicht an.“ Daimler habe seinen Marktanteil in allen relevanten Märkten ausgebaut. In Berlin hat der weltgrößte Nutzfahrzeughersteller seine Marktführerschaft im laufenden Jahr auf 42,5 Prozent ausgebaut (vor MAN mit rund 28 Prozent). „Jeder zweite Lkw und jeder dritte neu verkaufte Transporter in Berlin trägt den Mercedes-Stern“, sagte Niederlassungsleiter Walter Müller. Im neuen Nutzfahrzeugzentrum entstanden 19 zusätzliche Arbeitsplätze – insgesamt sind dort 110 Mitarbeiter beschäftigt. mot

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false