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Wirtschaft: Der Smart soll schnell Gewinn bringen

Mit dem neuen Modell will die Daimler-Tochter endlich Geld verdienen – auch ohne modernste Filter

Berlin/Stuttgart - Mit großer Zuversicht hat Daimler-Chrysler am Donnerstagabend in Stuttgart den neuen Smart „Fortwo“ (sprich: Vortu) vorgestellt. Konzernchef Dieter Zetsche hob das „einzigartige Konzept“ des Autos hervor, das „starke Emotionen“ wecke. In der im April 2007 auf den Markt kommenden zweiten Generation des Stadtwagens sei „alles besser“ als beim Erstling, der 1998 sein Debut gab. Schon 2007 soll der neue Smart profitabel sein. Daimler-Chrysler präsentierte den Kleinwagen vor rund 500 Journalisten aus aller Welt in einem großen Zelt, das auf dem Dach eines Parkhauses in der Stuttgarter Innenstadt aufgebaut worden war.

Smart-Chef Ulrich Walker bekräftigte die Erwartung, dass Smart mit dem Auto im kommenden Jahr erstmals keine Verluste einfahren werde. „Wir haben keine unprofitablen Autos mehr“, sagte Walker. Der viersitzige Smart „Forfour“ und der Smart Roadster werden eingestellt. Schätzungen zufolge hat die gesamte Smart-Gruppe den Konzern bislang mehr als fünf Milliarden Euro gekostet. Das neue Auto soll nun einen Teil dieser Kosten wieder einspielen.

Walker zufolge konnten die Fertigungskosten gegenüber der ersten Generation um ein Viertel gesenkt werden. Der Smart wird im französischen Hambach gebaut. Anders als sein Vorgänger soll der neuen Kleinwagen auch in den USA verkauft werden. Vor allem vom Diesel, der nach Unternehmensangaben rund drei Liter auf 100 Kilometern verbraucht, verspricht sich Daimler-Chrysler sehr viel in den USA.

In den Beifall für den neuen Smart mochte die Deutsche Umwelthilfe (DUH) nicht einstimmen. Bei einer Parallelveranstaltung in Berlin sprach die DUH am Donnerstag von „fortgesetzter Luftvergiftung“. Denn der neue Diesel-Smartt hat keinen echten Rußpartikelfilter. „Dieser Cityflitzer wird der erste Dieselneuwagen sein, der nicht mit einem geschlossenen Filtersystem ausgeliefert wird“, kritisierte DUH-Bundesgeschäftsführer Jürgen Resch. Smart missachte die Bemühungen von Städten und Gemeinden, die gesundheitsgefährdende Feinstaubbelastung in den Ballungsräumen zu reduzieren. Tatsächlich liege der Partikelausstoß des neuen Diesel-Smart bei knapp 25 Milligramm pro Kilometer. Fahrzeuge mit geschlossenem Filtersystem erreichten dagegen Werte von unter einem Milligramm pro Kilometer. „Dabei würde der serienmäßige Einbau eines Rußpartikelfilters gerade einmal 150 Euro pro Fahrzeug kosten“, sagte Resch. Frühestens „ein Jahr nach der Markteinführung“ im Frühjahr 2007, teilt die Daimler-Chrysler-Tochter mit, werde der Diesel-Smart „mit einem geschlossenen Filtersystem angeboten“.

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