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Börsen: Deutsche Aktien weiter auf Talfahrt

Der Abwärtstrend nimmt kein Ende: Nach weiteren Kursverlusten in den USA und Asien ist auch die Börsenwoche in Deutschland mit kräftigen Abschlägen gestartet.

Frankfurt/Main - Weltweit litten die Aktienmärkte noch immer unter den heftigen Kurseinbrüchen in China Anfang vergangener Woche. In London und Paris gaben die Kurse weiter nach. In Japan hatte die Börse zuvor mit einem Minus von 3,3 Prozent geschlossen. In Hongkong gab der Leitindex vier Prozent nach. Die Korrektur sei erwartet worden, betonte Andrew Sullivan von Daiwa Securities SMBC. "Das ist die Dosis Realität", sagte er. "Auch wenn der Index in den vergangenen Tagen stark gefallen ist, sind wir immer noch auf dem Niveau von November und damals waren wir beeindruckt, wie hoch das war."

In der vergangenen Woche waren die Aktienmärkte nach einem Minus von fast neun Prozent - dem stärksten Kurseinbruch seit einer Dekade - in Schanghai weltweit in die Knie gegangen. In New York erlebte die Wall Street ihren schwärzesten Tag seit dem Kursverfall nach den Terroranschlägen vom 11. September 2001.

Märkte weiter schwankungsanfällig

Die wichtigsten deutschen Börsenindizes lagen weiter deutlich in der Verlustzone. Der Leitindex Dax verlor bis zum Nachmittag 1,74 Prozent auf 6488,62 Zähler. Der MDax gab um 2,74 Prozent auf 9.272,02 Punkte nach. Der TecDax büßte 3,35 Prozent auf 769,24 Punkte ein.

Händlern zufolge setzt sich die jüngste Talfahrt der Märkte fort. "Auch wenn es nach den drastischen Kursrückgängen der vergangenen Tage bald eine technische Gegenreaktion nach oben geben dürfte, ist der Abwärtstrend noch nicht beendet", sagte ein Marktteilnehmer. Die Märkte seien sehr schwankungsanfällig.

Eon-Aktien hielten sich mit minus 0,93 Prozent auf 95,50 Euro gegenüber dem Markt vergleichsweise gut. Nach dem überraschenden Einstieg des italienischen Energieriesen Enel beim spanischen Stromversorger Endesa planen die Düsseldorfer laut "Spiegel" angeblich, sich eine Beteiligung von bis zu 25 Prozent an Enel zu sichern. Zuletzt gab die italienische Regierung bekannt, sie wolle Eon bei einem Einstieg bei Enel keine Steine in den Weg legen. Positiv beeinflussten Gerüchte, wonach die beiden Großaktionäre von Endesa, Acconia und Enel, eine Zerschlagung des spanischen Versorgers planten, sagte ein Börsianer. Damit würde für Eon ein Konkurrent aus dem Weg geräumt.

Großer Verlierer Stahl

Stahlwerte gehörten zu den größten Verlierern. Die Aktie von ThyssenKrupp gab am Dax-Ende 3,84 Prozent auf 35,59 Euro ab. Für das Papier der MDax-notierten Salzgitter ging es um 3,58 Prozent auf 90,25 Euro nach unten. Die Titel von Klöckner & Co verloren trotz einer positiven Studie 5,44 Prozent auf 35,83 Euro. Händler verwiesen auf Japan, wo die Stahltitel herbe Verluste erlitten hatten.

Die Henkel-Aktie gab nach einem negativen Analysten-Kommentar 3,22 Prozent auf 102,17 Euro ab. Die Quartalszahlen seien von niedriger Qualität gewesen, schrieb Merrill Lynch in einer Studie. Zudem sei die Bruttomarge außergewöhnlich schwach gewesen.

Erholung für Stada

Stada-Aktien erholten sich nach der Vorlage von Zahlen von ihrem Tagestief bei 40,29 Euro und verzeichneten als einer der wenigen Werte ein deutliches Plus von 1,33 Prozent auf 43,55 Euro. Der Generika-Hersteller hat im abgelaufenen Geschäftsjahr Umsatz und operatives Ergebnis gesteigert und eine kräftige Dividendenerhöhung angekündigt.

Am Rentenmarkt sank die durchschnittliche Umlaufrendite der börsennotierten Bundeswertpapiere auf 3,91 (Freitag: 3,95) Prozent. Der Rentenindex Rex stieg um 0,17 Prozent auf 117,09 Punkte. Der Bund Future legte um 0,16 Prozent auf 116,70 Punkte zu. Der Kurs des Euro fiel. Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs auf 1,3083 (Freitag: 1,3163) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,7644 (0,7597) Euro.

Stand: 05.03.07 (15:40 Uhr)

(tso/dpa/AFP)

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