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Wirtschaft: Deutsche-Bank-Chef verdient 10,1 Millionen Euro

Bezüge von Josef Ackermann rund zehn Prozent unter Vorjahresniveau/Renditeziel verfehlt

Frankfurt am Main - Der Chef der Deutschen Bank, Josef Ackermann, hat im vergangenen Jahr insgesamt 10,1 Millionen Euro und damit etwas weniger als 2003 verdient. Das geht aus dem jetzt veröffentlichten Geschäftsbericht des größten deutschen Finanzhauses hervor. Im Vorjahr kam der Manager auf ein Gehalt von 11,1 Millionen Euro. Ackermanns drei Vorstandskollegen mussten mit jeweils 4,79 Millionen Euro zufrieden sein, ebenfalls rund zehn Prozent weniger als ein Jahr zuvor. Aufsichtsratschef Rolf Breuer bekam für seine Tätigkeit 280000 Euro.

Die Deutsche Bank hatte 2004 ihren Gewinn um 81 Prozent auf 2,5 Milliarden Euro gesteigert, war aber wegen eines gleichzeitig angekündigten Stellenabbaus stark in die Kritik geraten. Ursache für die geringere Vorstandsvergütung ist die Tatsache, dass die Deutsche Bank 2004 nicht die geplante Eigenkapitalrendite erreicht hat. Wo diese Planrendite liegt, gibt die Bank allerdings nicht bekannt. 2003 war diese Vorgabe offenbar übererfüllt worden, so dass das Gehalt Ackermanns damals um 60 Prozent nach oben geschnellt war. Für 2004 erhält der 56-jährige Schweizer nun ein Festgehalt von 1,15 Millionen Euro sowie erfolgsabhängige Zahlungen von 8,93 Millionen Euro. Mit Blick auf die enormen Bezüge der Investmentbanker hatte Ackermann kürzlich in einem Interview dem „Spiegel“ gesagt, er sei beim Gehalt nur die „Nummer 14“ in der Bank.

Die Deutsche Bank veröffentlichte zum dritten Mal die individuellen Vorstandsbezüge. Am Mittwoch hatte die Lufthansa dies zum ersten Mal getan. Im Vergleich zu Ackermann muss sich Lufthansa-Chef Wolfgang Mayrhuber mit rund einem Zehntel der Bezüge des Bank-Chefs begnügen: Mayrhuber kommt auf gerade mal rund 1,25 Millionen Euro.

Die Deutsche Bank musste ihren Gewinn für 2004 im Übrigen gegenüber den Anfang Februar vorgelegten Zahlen nach unten korrigieren. Wegen des im März geschlossenen Vergleichs mit geschädigten Aktionären des zusammengebrochenen US-Konzerns Worldcom überwies die Deutsche Bank 74 Millionen Euro. Um diesen Betrag reduziert sich damit auch der Gewinn auf 2,47 Milliarden Euro. Die Dividende steigt trotzdem wie angekündigt um 13 Prozent auf 1,70 Euro.

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