zum Hauptinhalt
Alexandra Paul gehört zu den besten Azubis Deutschlands.

© DIHK

Deutscher Industrie- Handelskammertag: Deutschland findet die Super-Azubis

Der Deutsche Industrie- und Handelskammertag zeichnete die besten Azubis Deutschlands aus. 219 aus 300.000 Prüfungsteilnehmern erhielten eine Auszeichnung.

Wer Alexandra Paul nach ihrem Erfolgsrezept fragt, bekommt die simple Antwort: Fleiß. Die 24-Jährige wollte eigentlich Medizin studieren, doch die Noten spielten nicht mit. Also suchte sie nach Alternativen und fand die Ausbildung zur Fachangestellten für Medien- und Information mit der Fachrichtung medizinische Dokumentation. Aus Spaß sagte sie damals: „Vielleicht werde ich ja Deutschlands beste Azubine.“ Drei Jahre später steht die gebürtige Berlinerin im Foyer des Maritim-Hotels in Tiergarten. Zum elften Mal ehrt der Deutsche Industrie- und Handelskammertag (DIHK) Deutschlands beste Azubis. Und Alexandra Paul ist eine von ihnen.

219 Auszubildene aus 211 verschiedenen Berufsrichtungen zeichnet die DIHK in diesem Jahr aus – unter mehr als 300 000 Prüfungsteilnehmern. 199 sind aus ganz Deutschland nach Berlin gekommen. Für Alexandra Paul bedeutet dieser Tag Lohn für ihre Mühen. „Ich wollte es allen beweisen“, sagt sie. Nicht immer sei das ganz einfach gewesen. In der Lernzeit habe es auch mal Stress mit ihrem Freund gegeben, mit dem sie zusammenwohnt. „Der hat nicht immer verstanden, warum ich das mache“, meint sie. Trotzdem habe er sie immer unterstützt – wie ihre Eltern auch. Die seien natürlich besonders stolz. „Als ich meinen Vater angerufen habe, war er gerade im Auto und musste erstmal rechts ranfahren“, erzählt sie von dem Moment, als sie die Nachricht per Brief bekam.

80 Frauen und 139 Männer erhalten die Auszeichnung

Die Ausbildung habe sie vor allem erwachsener gemacht, sagt sie. Dann ertönt der Gong, sie muss sich aufstellen. „Jetzt bin ich aufgeregt“, sagt sie, „hoffentlich stolpere ich nicht.“

Im Festsaal begrüßt DIHK-Präsident Eric Schweitzer die Anwesenden. 80 Frauen und 139 Männer erhalten eine Auszeichnung. Das spiegele das Geschlechterverhältnis in den Ausbildungen selbst wider, meint Schweitzer. Er betont die Bedeutung, die eine Ausbildung bei der Integration von Flüchtlingen haben kann. „Zentral für die Integration ist die Weiterbildung und Beschäftigung.“ Es sei erfreulich, dass zwei Drittel der Flüchtlinge eine berufliche Ausbildung machen wollten, denn tausende Ausbildungsstellen seien noch unbesetzt.

Auch Familienministerin Manuela Schwesig (SPD) lobt das duale Ausbildungssystem in Deutschland, das in dieser Form einzigartig in Europa sei. Trotzdem müsse mehr getan werden, um Jugendliche mit schlechteren Startchancen zu fördern, zum Beispiel Qualifikationen besser sichtbar machen. Immer noch würden ein Viertel der Ausbildungsverträge wieder aufgelöst. Immerhin: „Der Anteil der jungen Menschen ohne Ausbildung geht ständig zurück“, sagt Schwesig.

Alexandra Paul hat es geschafft. Zusammen mit den andern steht sie vorne und wartet, dass ihr Name aufgerufen wird. Es ist soweit. Sie läuft die Treppen hoch auf die Bühne, stolpert nicht.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false