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Wirtschaft: Die Lehrstellenbilanz kann sich sehen lassen

Im Umgang mit Zahlenreihen ist bekanntermaßen Vorsicht angebracht."Ich glaube nur Statistiken, die ich selber gefälscht haben", sagte Winston Churchill.

Im Umgang mit Zahlenreihen ist bekanntermaßen Vorsicht angebracht."Ich glaube nur Statistiken, die ich selber gefälscht haben", sagte Winston Churchill.Die deutschen Arbeitgeberfunktionäre glauben den Lehrstellenzahlen der Bundesanstalt für Arbeit schon lange nicht mehr.Weil viele Betriebe ihre Ausbildungsstellen nicht melden und weil viele Jungendliche die Ausbildung nicht antreten.Deshalb sei das Gerede von der Lehrstellenlücke dummes Gerede.

DIHT-Präsident Stihl hat jetzt eigene Zahlen vorgelegt: 18 Prozent mehr Lehrstellen seit 1995, acht Prozent mehr allein im zu Ende gehenden Jahr.Wenn die Zahlen stimmen, ist das beachtlich.Forderungen nach einer Ausbildungsabgabe verlieren damit erstmal wieder ihre Berechtigung.Offenkundig hat das Werben von Kammern und Verbänden, von Politik und Arbeitsämtern in den Betrieben gefruchtet.Wenngleich der Anteil der Unternehmen, die ausbilden können, es aber nicht tun, noch immer zu hoch ist.Auch deshalb ist das Thema auf der Tagesordnung im Bündnis für Arbeit.Das 100 000-Jobs-Programm für Jugendliche ist ein guter Anfang.Aber bis zur Mitte des nächsten Jahrzehnts spitzt sich das Problem zu - bis dahin steigen die Bewerberzahlen, bis dahin muß eine Warteliste von Jugendlichen abgearbeitet werden, die sich in Berufsvorbereitungsjahren und ähnlichem über die Zeit schleppen.Deshalb ist die weitere Modernisierung der Ausbildungsordungen nötig, neue Ausbildungsberufe müssen schneller auf den Markt kommen, und schließlich ist die Bildungspolitik angesprochen: Wer von der Schule kommt und eine Lehrstelle sucht, der sollte Schreiben können und die Grundrechenarten beherrschen.

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