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Wirtschaft: "Die Lufthansa ist wetterfest"

FRANKFURT (MAIN) (ro).Fast unbeeindruckt von den Krisen in Asien, Rußland und in Lateinamerika setzt die Lufthansa ihren Steigflug fort.

FRANKFURT (MAIN) (ro).Fast unbeeindruckt von den Krisen in Asien, Rußland und in Lateinamerika setzt die Lufthansa ihren Steigflug fort.Nach neun Monaten des laufenden Jahres hat die Airline bereits den Gewinn des gesamten Vorjahres erreicht.Unter dem Strich waren es vor Steuern 1,98 Mrd.DM und damit mehr als doppelt so viel wie vor Jahresfrist.Allein im dritten Quartal wurde ein Gewinn von 650 Mill.DM erwirtschaftet.Mit einer Auslastung von 73,4 Prozent waren die Jets des Unternehmens so gut besetzt wie noch nie.Im Oktober hat sich der Aufwärtstrend nach Angaben von Lufthansa-Vorstandschef Jürgen Weber fortgesetzt.Erstmals seit Jahren flog die Lufthansa auch im innerdeutschen Geschäft mit schwarzen Zahlen."Die Lufthansa ist erfolgreich und wetterfest", meinte Weber am Dienstag in Frankfurt."Wie immer sich die konjunkturelle Großwetterlage entwickeln mag: Wir werden mit ihr fertig."

Der Umsatz kletterte in den ersten neun Monaten um knapp fünf Prozent auf mehr als 16 Mrd.DM.Beim Gewinn profitierte die Lufthansa allerdings auch vom Verkauf der Hapag-Lloyd-Anteile an Preussag.Dies spielte rund 380 Mill.DM in die Kasse.Gleichzeitig konnte das Unternehmen laut Finanzchef Karl-Ludwig Kley die Nettoschulden um 1,8 Mrd.DM auf nur noch 570 Mill.DM drücken.Für das gesamte Jahr erwartet Kley ein Rekordgewinn von 2,1 Mrd.DM.Vor allem das Passagiergeschäft sorgte mit einem Umsatzplus von 5,2 Prozent auf 11,5 Mrd.DM für Schwung.Rund 30 Mill.Passagiere wurden befördert, neun Prozent mehr als vor Jahresfrist.Der Betriebsgewinn erhöhte sich von 470 auf 1,12 Mrd.DM.Die Asienkrise wurde zwar spürbar, Währungseinbußen konnten aber durch Mengensteigerungen aufgefangen werden.Im Frachtgeschäft hat die Lufthansa allerdings Probleme: Der Umsatz stagnierte bei 2,8 Mrd.DM, die Frachtmenge schrumpfte um 1,4 Prozent auf 1,2 Mill.Tonnen.Der Betriebsgewinn ging von 100 auf nur noch 77 Mill.DM zurück.Profitieren konnte die Lufthansa auch von den niedrigen Ölpreisen.Der Treibstoffaufwand ermäßigte sich um knapp 15 Prozent auf 1,2 Mrd.DM.Die Zahl der Mitarbeiter sank auf 54 700.

Nach Webers Worten besitzt die Lufthansa für die Zukunft fünf "körpereigene Abwehrkräfte": Finanzielle Stärke, ein Kostenmanagement "mit Biß", eine leistungsfähige Allianz - die in diesem Jahr 400 bis 500 Mill.DM zum Gewinn beisteuert und 1999 mit Singapore Airlines, der japanische ANA, der australischen Ansett und Air New Zealand von sechs auf zehn Partner wachsen wird - marktnahe Strukturen und "unternehmerisch denkende" Mitarbeiter.1999 werde die Lufthansa mit dem Markt weiter wachsen und die Flotte um 13 auf insgesamt rund 340 Jets aufgestockt.Insgesamt habe die Balance zwischen den Interessen der Kunden, der Aktionäre und der Mitarbeiter den Aufstieg der Lufthansa getragen.

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