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Discounter: Lidl will Zustellung von Werbeprospekten kontrollieren

Der Lebensmitteldicounter Lidl will seinen Austrägern von Werbeprospekten stärker auf die Finger schauen. Verstöße gegen das Datenschutzrecht befürchtet das Unternehmen nicht.

Verbraucher wurden per Brief dazu aufgefordert, sich als Kontrolleure bei Lidl zu melden. Einen entsprechenden Bericht des Nachrichtenmagazins "Der Spiegel" bestätigte Lidl am Montag in Neckarsulm. Eine derartige Kontrolle sei branchenüblich und datenschutzrechtlich zulässig, versicherte der Discounter. Die Adressen der Privathaushalte seien von einem Datenhändler gekauft worden. Nach 14 Wochen sollen die Daten wieder gelöscht werden.

Lidl hatte die Briefe den Angaben zufolge Ende Januar an 1500 Privathaushalte geschickt. In dem Schreiben hieß es: "Falls Sie uns dabei unterstützen möchten, haben Sie ab sofort die Möglichkeit, uns einmal pro Woche darüber zu informieren, ob Sie den Werbeprospekt erhalten haben oder nicht." Kontrolliert werden soll, ob die Prospekte mit neuen Sonderangeboten auch tatsächlich bis Sonntagabend in den Briefkästen der Verbraucher landen. Als Belohnung gibt es einen Warengutschein.

Nach dem Bericht des Magazins müssen die Kontrolleure ihre Beobachtung entweder über eine kostenlose Telefonnummer an Lidl melden oder eine E-Mail schreiben. Für diesen Fall hat Lidl sogar eine eigene Internetseite eingerichtet. Wer innerhalb von 14 Wochen zehnmal seine Beobachtungen mitteilt, erhält einen Lidl- Warengutschein in Höhe von sechs Euro. Wie viele Empfänger des Briefes bereit waren, sich als Kontrolleur registrieren zu lassen, wollte Lidl nicht verraten. (mfa/dpa)

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