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Energiestreit: Timoschenko reist für Gas-Verhandlungen zu Putin

In Moskau treffen sich die vom Gas-Totalstopp betroffenen EU-Länder zu einem Krisengipfel. Auch die ukrainische Regierungschefin Julia Timoschenko will sich mit Wladimir Putin aussprechen.

Die ukrainische Regierungschefin Julia Timoschenko ist am Samstag wegen des Gasstreits mit Russland zu Verhandlungen nach Moskau gereist. Vorrangiges Ziel sei es, die seit dem 7. Januar gestoppten Lieferungen von russischem Gas über die Ukraine nach Westen wieder in Gang zu bringen, sagte Timoschenko nach Angaben der Agentur Interfax vor ihrem Abflug. Timoschenko will mit dem russischen Regierungschef Wladimir Putin erstmals seit Monaten wieder persönlich in dem Konflikt verhandeln. Bei einem Treffen mit Bundeskanzlerin Angela Merkel hatte Putin in Berlin gesagt, dass es positive Signale für eine Lösung des Streits gebe.

Ukraine will "technisches Gas" von Russland

Die Gas-Versorgung der EU müsse schnellstens wieder aufgenommen werden, weil das Image der Ukraine als Transitland bereits jetzt beschädigt sei, sagte Timoschenko. In Moskau kommen auf Einladung von Kremlchef Dmitri Medwedew Vertreter der von dem Totalstopp betroffenen EU-Länder zu einem Krisengipfel zusammen. Auch EU-Energiekommissar Andris Piebalgs und der EU-Ratsvorsitzende, Tschechiens Energieminister Martin Riman, wollen in Moskau Druck auf Russland und die Ukraine ausüben, den Konflikt beizulegen.

Timoschenko will sich mit Putin auch auf neue Preise für russische Gaslieferungen in die Ukraine einigen. Sie sprach sich außerdem dafür aus, die umstrittenen Zwischenhändler im Gasgeschäft abzuschaffen. Eine Kernfrage in dem Gasstreit ist die Bereitstellung von "technischem Gas" für den Betrieb der ukrainischen Pipelines. Die Ukraine will dieses Gas gratis von Russland beziehen. Moskau schlägt dagegen vor, dass Kiew diese 21 Millionen Kubikmeter Gas pro Tag künftig von einem Konsortium internationaler Energieversorger kauft. (mpr/dpa)

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