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Energie der Zukunft. Im Technologiepark im Südosten Berlins sind 17 Firmen auf Solarenergie spezialisiert.

© dpa

Erneuerbare Energie: Mehr Sonne in Adlershof

Der Berliner Technologiepark setzt langfristig auf erneuerbare Energien – nicht erst seit Japan. Der Solar-Cluster soll noch wesentlich gestärkt werden.

Berlin - Die Planungen für weitere Fotovoltaik-Standorte im Technologiepark Adlershof reichen Jahre zurück, und damals ahnte natürlich noch niemand, dass die Reaktorkatastrophe in Japan die deutsche Atompolitik ändern und den erneuerbaren Energien einen Schub geben würde. Derzeit sei „die Diskussion geprägt durch Japan“, doch die Entwicklung in Adlershof sei ein „Teil einer langfristigen Strategie“, sagte Georg Schütte, Staatssekretär im Bundesforschungsministerium, am Mittwoch. Für den Besuch gab es zwei Anlässe: Das Kompetenzzentrum Dünnschicht- und Nanotechnologie für Photovoltaik Berlin produzierte die ersten Solarmodule, und der Technologiepark-Betreiber Wista Management feierte den Baubeginn eines Zentrums für Photovoltaik.

Von den 860 Unternehmen in Adlershof widmen sich bisher 17 mit insgesamt mehr als 1000 Arbeitsplätzen der Photovoltaik – darunter Solon und Sulfurcell. Nun werde der Solar-Cluster noch wesentlich gestärkt, heißt es. Träger des neuen Kompetenzzentrums sind das Helmholtz-Zentrum Berlin (HZB) und die Technische Universität (TU): In zwei Produktionslinien werden Solarmodule unter „industrienahen“ Bedingungen hergestellt. Neue Technologien sollen entwickelt, erprobt und marktfähig gemacht werden. Noch gebe es technische Grenzen bei der industriellen Produktion von Dünnschicht-Solarmodulen, sagte der Leiter des Kompetenzzentrums, Rutger Schlatmann. Man wolle „helfen, diese Grenzen zu verschieben“.

Insbesondere soll der Wirkungsgrad bei der Energiegewinnung verbessert werden, der im Vergleich zu herkömmlichen Silizium-Wafern bisher geringer ist. Mit neuen Materialien ist es im Labor schon gelungen, den Wirkungsgrad deutlich zu steigern. „Materialforschung klingt spröde, ist aber ein zentrales Thema“, sagte der Präsident der Helmholtz-Gemeinschaft, Jürgen Mlynek.

Berlins Wissenschaftssenator Jürgen Zöllner (SPD) nannte das Kompetenzzentrum ein „herausragendes Beispiel für die Verknüpfung von Forschung, Lehre und Technologietransfer“. Die erneuerbaren Energien schafften Arbeitsplätze und erleichterten auch den Abschied von der „lebensgefährlichen“ Atomkraft, sagte Wirtschaftssenator Harald Wolf (Linke). Das Land Berlin und das Forschungsministerium haben das Projekt mit 15 Millionen Euro gefördert. Die TU ist laut Präsident Jörn Steinbach beteiligt, weil Fachkräfte aus- und weitergebildet werden.

In der Nähe soll 2013 das Zentrum für Photovoltaik für kleine und mittlere Unternehmen eröffnen. Wista-Chef Hardy Schmitz nimmt an, dass sich 30 bis 50 Firmen ansiedeln und knapp 400 Arbeitsplätze entstehen werden. Der 33 Millionen Euro teure Bau wird aus den Förderprogrammen finanziert. Laut Schmitz wird eine spezielle technische Infrastruktur den Betrieben den Start erleichtern und zum „Wachstum der Fotovoltaik trotz großer Konkurrenz, zum Beispiel aus China“ beitragen.

Weitere Informationen unter www.adlershof.de oder www.pvcomb.de

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