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Euro-Krise: Bundesregierung nickt Rettungspaket ab

Mit Krediten von 750 Milliarden Euro will die EU den Euro stützen. Das Bundeskabinett billigt erwartungsgemäß den deutschen Anteil von 123 Milliarden Euro. Derweil ruft Griechenland einen ersten Teil der internationalen Kredite ab.

Die Bundesregierung hat den deutschen Anteil am 750-Milliarden-Rettungspaket für den Euro beschlossen. Das Kabinett billigte am Dienstag in einer Sondersitzung das Gesetz zur Stabilisierung der Euro-Zone, wie aus Regierungskreisen in Berlin verlautete.

Deutschland will für Kredite von bis zu 123 Milliarden Euro bürgen. Die Summe könnte aber auf rund 148 Milliarden Euro ansteigen.

Das wäre der Fall, wenn Länder nicht mitziehen, die selbst Hilfen zur Abwehr eines Staatsbankrotts brauchen. Die Garantiezusagen sollen auf drei Jahre befristet sein.

"Bei unvorhergesehenem und unabweisbarem Bedarf kann die Garantieermächtigung mit Einwilligung des Haushaltsausschusses um 20 Prozent überschritten werden", hieß es in einem ersten Gesetzentwurf. Er sollte aber in der Ministerrunde noch verändert werden.

Griechenland ruft 20 Milliarden Euro ab

Griechenland will bei der Europäischen Union und dem Internationalen Währungsfonds (IWF) eine erste Tranche aus dem Hilfspaket beantragen. Athen bittet um zunächst 20 Milliarden Euro, wie am Dienstag aus dem Finanzministerium in Athen verlautete. Die Auszahlung müsse "sofort erfolgen, vielleicht schon innerhalb des Tages", hieß es.

EU und IWF hatten Athen Kredite von bis zu 45 Milliarden Euro allein für dieses Jahr zugesagt, innerhalb von drei Jahren sollen bis zu 110 Milliarden Euro fließen können. Bei der ersten Auszahlung sollen laut Athen 14,5 Milliarden Euro von den Euro-Staaten kommen, 5,5 Milliarden Euro vom IWF. Griechenland ist hoch verschuldet und hat nach der mehrfachen Abwertung seiner Kreditwürdigkeit Probleme, neues Geld an internationalen Finanzmärkten zu leihen. (sf/dpa/AFP)

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