zum Hauptinhalt

Außenhandel: Exporte legen zum Jahresbeginn kräftig zu

Die deutschen Exporte haben zu Jahresbeginn kräftig zugelegt und die Wirtschaft angeschoben. Die Aussichten für die kommenden Monate seien Experten zufolge allerdings eher gemischt.

Wiesbaden - Im Januar verkaufte Exportweltmeister Deutschland Waren im Wert von 77,5 Milliarden Euro ins Ausland, das waren 13,4 Prozent mehr als ein Jahr zuvor, meldete das Statistische Bundesamt. Der Außenhandel schloss mit einem um fast vier Milliarden Euro höheren Überschuss ab. Der Saldo aus Exporten und Importen kletterte binnen Jahresfrist von 12,4 auf 16,2 Milliarden Euro.

Im kurzfristigen Vergleich stagnierten die Ausfuhren gegenüber dem Vormonat Dezember 2006 auf hohem Niveau. Diese Entwicklung ist aber nach Ansicht von Ökonomen statistisch verzerrt, weil zum Jahresende die Ausfuhrzahlen wegen Nachmeldungen des Zolls künstlich nach oben gedrückt wurden. "Die tatsächliche Entwicklung bei den Exporten geht ganz klar nach oben", sagte Volkswirt Matthias Rubisch von der Commerzbank. Wegen dieser statistischen Besonderheit werde unterm Strich der Außenhandel aber im ersten Quartal keinen positiven Wachstumsbeitrag zum Bruttoinlandsprodukt liefern.

Die Aussichten für den Export in den kommenden Monaten sind eher gemischt. Die schwächere Weltwirtschaft und der festere Euro sprechen nach Expertenansicht für geringere Zuwächse. Deutschland hatte 2006 mit einem Ausfuhrrekord zum vierten Mal in Folge den Titel des Exportweltmeisters gewonnen. Die exportierten Waren im Wert von 893,6 Milliarden Euro waren ein historischer Rekord. "Deutschlands Wachstumsmotor verlagert sich vom Export zur Binnennachfrage", schreibt die Bank of America. So profitiere die Industrie immer stärker von der heimischen Konjunktur, während sich die Auslandsnachfrage abschwäche.

Die Importe waren im Januar um 9,6 Prozent höher als ein Jahr zuvor. Gegenüber Dezember sanken sie aber um 1,5 Prozent. Bei den Exporten erzielten die Firmen große Zuwächse in den osteuropäischen Ländern (plus 17,6 Prozent) und im außereuropäischen Ausland (plus 12 Prozent). (tso/dpa)

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false